Randbemerkungen

BER war schneller

Falls euch der größere Teil des folgenden Textes bekannt vorkommt, dann trügt euch eure Erinnerung nicht – siehe vor 382 Tagen hier … Aktualisierungen sind fettkursiv.

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Inzwischen ist es etwas mehr als drei vier Jahre her, dass die regionalen Stadt­werke in meinem Ortsteil begonnen haben, die Reklame­trommel für Glasfaser-Hausanschlüsse zu rühren.

Wenig später, einige von euch werden sich an meinen damaligen Bericht erinnern, zogen dann die Drücker­kolonnen der Zeugen Magentas von Tür zu Tür, um den Leuten zu suggerieren, dass ihr zuuuufällig gerade hier frei­geschaltetes DSL mit Vectoring quasi dasselbe sei wie Fiber to the Home; so war es kein Wunder, dass erst nach einem Drei­viertel­jahr die geforderte Vertrags­abschluss­quote von ca. einem Drittel der Haushalte für den Glasfaser-Ausbau erreicht war.

Dann passierte ein Jahr lang nichts.

Dann passierte noch mal ein Jahr lang nichts.

Und dann, vor wenigen Wochen etwa 13 Monaten, tauchten plötzlich Leute in Klein­transportern mit ost­europäischen Kenn­zeichen auf, um von jetzt auf gleich, es gab keine konkrete Vorankündigung, auf Bürger­steigen und an Hauswänden Löcher zu graben und Kabel bis ans Haus zu verlegen.

Noch mal zehn Tage später kamen dann zwei der Kollegen ins Haus (diesmal immerhin mit einem knappen Tag Vorwarnzeit), um das Lichtleiter-Kabel nach drinnen zu führen. Da hängt es nun.

Und jetzt wird, so der Kenntnis­stand, wieder acht bis zehn Wochen lang nichts passieren.

Dann passierte noch mal ein Jahr lang nichts.

Und dann kam ein Schreiben des Inhalts, man möge unter einer von Montag bis Donnerstag zu büro­typischen Zeiten beschal­teten Mobil­telefon­nummer (keine alter­nativen Kanäle angegeben) um einen Termin für die Montage des Endgeräts ersuchen. Ich hing dann ab Montag um 8 in der Warte­schleife, und bis ich durchkam, waren die Termine für die nächsten zwei Monate bereits vergeben. Die hardware­seitigen Voraus­setzungen für meinen im Winter 2016/17 bestellten Glasfaser­anschluss werden dann also im Frühjahr 2021 gegeben sein.

Und wenn dann das Endgerät hängt, dann dauert es dem Vernehmen nach noch mal 14 Tage, bis der Router dran funktioniert (warum auch immer). Wenn dann gemessen und bestätigt ist, dass alles klappt, dann erst wird der alte DSL-Vertrag gekündigt, und das wird voraus­sichtlich ein paar Wochen zu spät sein, um noch zu Sommer 2020 2021 wirksam zu werden, also wird der noch ein Jahr länger laufen, und dann werde ich von Vertrags­abschluss bis Inbetrieb­nahme viereinhalb fünfeinhalb Jahre auf FTTH gewartet haben.

Und dann werde ich fast 50 Prozent mehr bezahlen als für den Anschluss heute und trotzdem immer noch keine Flatrate in deutsche Mobilfunk-Netze haben, obwohl allein der Faktor Telefon im Paket doppelt so viel kosten wird wie mein Mobil-Vertrag, in dem innerhalb Deutschlands praktisch alles inkludiert ist 🙁

Und den Router, den ich damals mitbestellt habe, den gibt es inzwischen schon gar nicht mehr neu. Ob ich den überhaupt noch abnehmen muss, wenn er sowieso veraltet ist? Es bleibt spannend.

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Aber weil es so schön zum Thema passt, hier mal wieder ein Link zu Jörg Kantel: Pony Express gegen Datentransferdienst – eine ganz wundervolle Geschichte …

2 Comments

  • Detlef Steuer

    Oh, dann bin ich ja richtig schnell: August 2018 Glasfaser bestellt und schon im Januar 2022(!) soll der Telefonanschluss umgestellt werden. Nur 41 Monate. Nicht einmal eine komplette Olympiade! Falls es klappt! Es war übrigens bei mir genau drei Wochen zu spät, als die Stadtwerke ihren Auftrag zur Kündigung umgesetzt haben. Denn die Stadtwerke kündigen erst, wenn der Installateur des Endgeräts Vollzug meldet. Nicht etwa, wenn der Termin zum Einbau feststeht. Und dann wundert man sich, weshalb es mit der Refinanzierung nicht klappt. Was ist schon ein Jahr.

    Wünsche ruhige Weihnachten!
    Detlef

    • cwoehrl

      Oh danke, das wünsch’ ich dir/euch auch, Detlef. – Die bei euch zuständig sind, können es also auch nicht besser … Ich bin grade unschlüssig, ob ich das beruhigend finden soll 🙂

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