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Schnee von heute

Schneegestöber im Dorf bei Nacht
Ca. 1/3 Sekunde Belichtung aus der Hand; unten in der Reihe noch mal das gleiche Motiv, aber mit höherer ISO und kürzerer Belichtung.

Heute war ein Luxustag: Trotz normal großen Arbeits­pensums gabs sogar zwei Spazier­gänge. Erst in der Mittags­pause, es war ja einfach zu schön bei etwas frischem Schnee und Sonne, und dann musste ich abends noch mal los, um die wöchent­liche Eier-Ration abzuholen (so ist das nämlich aufm Dorf). Bei dieser zweiten Gelegen­heit stöberte es ganz ordent­lich – und auch wenn das nicht mein Lieblings­wetter ist, finde ich es für den Moment tatsäch­lich ganz schön. (Wobei mir auch klar ist: Dass ich alles, was ich zum Geld­verdienen brauche, im eigenen Haus habe, ist bei solcher Witte­rung ein Privileg – ich kann raus, wenn ich möchte, muss aber nicht.)

Beim Nachdenken über Schnee fällt mir aber auch auf, wie wenig wir tatsäch­lich noch von etwas so Elemen­tarem wie dem Wetter wissen. So war das, was heute (erstmals seit ca. einer Woche) an Nieder­schlag runter­kommt, schon mal vor vier Tagen für meine Gegend vorher­gesagt, und man wusste dann erst wenige Stunden vorher, dass dieses Band mein Bundesl­and doch nicht erreicht. Unberechenbar, im Wortsinne …

Und ich versuche mich an Winter meiner Kind­heit in den Sieb­zigern zu erinnern: Kam einem das damals alles viel größer und doller und mehr vor, oder war das, was heute als Kata­strophe apostro­phiert wird, mit hier 20 oder 30, da 50 cm Neuschnee, vor ein paar Jahr­zehnten tatsächlich ein ziemlich norma­ler Winter? Und könnte es sein, dass heutzu­tage außer­halb der Hoch­lagen kaum ein ört­licher Bauhof mehr damit rechnet, dass es im Winter ja auch mal schneien kann, und dass deshalb – mangels Geräten und Routine – einfach das Räumen nicht mehr so souverän klappt wie damals?

3 Comments

  • derbaum

    ich denke es ist eine mischung aus beidem! verlernt und alles grösser in erinnerung. fakt ist das wir früher jeden winter gerodelt sind aber ob es bloss an ein zwei tagen im winter ging??.
    und gerade die eisenbahn ist ein musterbeispiel, wärend früher eine 150t schwere lok einfach durch einen halben meter schnee durchfuhr schwimmen die leichtbautriebwagen einfach auf…. und da die meisten umgehungs/überhol/rangierstrecken abgebaut wurden wars das dann sofort… (hab ich im ‚katastrophenwinter 2010‘ selber erlebt…

    aber eier holen bei dem wetter – das würde mit auch gefallen. und tolle bilder vom erlebnis….

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