Mittelformat,  Randbemerkungen

Sammeleintrag mit Lichtbogen, Leuchtturm u. a.

breitformatiges LochKameraFoto, schwarz-weiß mit braunem Ton: Ein umgestürzter Baum im VorderGrund, hinten mehr Bäume. Zwischen zwei Stämmen bogenFörmig ein starkes Licht – die Sonne, die sich während der langen Belichtung bewegt hat.

Dieser freund­liche Licht­bogen ist, klar, eine Pinhole-Aufnahme: Und zwar habe ich die Kamera auf einen Baum­stamm gestellt, mit der Belich­tung begonnen, als einer der beiden Bäume hinten einen Schatten auf die Kamera warf, und dann so lange offen gelassen, bis sie wieder im Schatten (des zweiten Baums) stand. Waren ca. 15 Minuten, und das habe ich dann auf Sicht in der Schale entwickelt.

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Als Leucht­turm, meta­phorisch, versteht sich die 20-Uhr-Tages­schau im Ersten. Sie ist die meist gese­hene Nachrichten­sendung im deutschen TV und sollte als solche über Rele­vantes infor­mieren – ein Anspruch, dem sie in Bezug auf die zunehmend drama­tischen Entwick­lungen beim Klima in keinster Weise gerecht wird. Die Hamburger Parents for Future haben die Sendungen der letzten Monate gründ­lich analy­siert und fragen jetzt in einem offenen Brief: Wo ist die Klima­krise um 20 Uhr? Wenn ihr euch das auch fragt: Schreibt es gern der Tages­schau als Leser*­innen­brief, oder meldet euch per Mail bei den Parents, wenn ihr euren Namen auch mit auf der Liste sehen möchtet.

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Zwischen­durch gab es neulich mal wieder einen Film für die Agfa Isolette 6×6, und weil es mit der besonders einfach ist, Mehrfach­belichtungen zu machen, habe ich mal wieder genau das getan:

Ein paar „normale“ Fotos sind aber auch dabei heraus­gekommen, vor allem zwei, wie ich finde, sehr atmos­phärische aus dem Moor im Solling:

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Tja, und was ist sonst los?

Hartz IV heißt jetzt Merz V, sonst ändert sich (fast) nix. Was daran so grund­falsch ist, stand heute in der taz.

Dieses Dingens da mit dem Ball in der Wüste begeis­tert mich zwar wenig, aber ich verfolge doch mit einem gewissen Inter­esse, wie die öffent­liche Stimmung zu kippen beginnt – dass so früh die ersten Sponsoren abspringen, scheint mir schon mal ein Anfang zu sein: Wenn sich der Konsens darüber, mit wem anstän­dige Menschen Geschäfte machen und mit wem nicht, zu verschieben beginnt, kann das nur gut sein, oder? Und nach der FIFA dann vielleicht RWE und BP …?

Noch zwei Videotipps:

Haushalts­arbeit ist mora­lisch neutral. – Hm: ein merk­würdiger Satz, eine Binsen­weisheit? Nein, lasst euch mal (auf Englisch) von KC Davis erklären, was sie damit meint, das ist sehr erhellend.

Und die Anstalt hat vorige Woche das Thema Iran auf wirk­lich bril­lante Weise aufge­griffen, ich habe wieder eine Menge Dinge vor allem darüber gelernt, was wir in Deutsch­land mit den dortigen Ereig­nissen zu tun haben. (Das in der Sendung ange­sprochene Browser-Plugin Snowflake ist übri­gens auch empfehlenswert.)

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