Digital,  Randbemerkungen

Kabel und Kalk

Kalk ist ja mein End­gegner. Heute ist schon wieder fast die gesamte Frei­zeit fürs Zer­legen und Ent­kalken der Sieb­träger-Maschine drauf­gegangen, obwohl ich nur gefil­tertes Wasser verwende und regel­mäßig ent­kalke. Und dieses Mal war erst nach dem dritten Auf/­Putzen/zu wieder alles in Ordnung, weil außer dem Kessel auch das Magnet­ventil zickte. Zwischen­durch hab ich aus Ver­zweif­lung schon die Bialetti aus dem Keller geholt, aber dann hat doch noch mal der Ehrgeiz gesiegt.

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Die Kehrseite einer Ideologie persönlicher Freiheit ist die Unterstellung individueller Schuld am eigenen Schicksal.

Lest diesen Artikel bitte. Auch und gerade dann, wenn euch das Thema schon durch sämtliche Ritzen quillt.

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Es folgen zwei sehr unterschiedliche Video-Tipps.

1) Als es sich im Büro heute anbot (Bild­bear­beitung, also kein Text, auf den es sich zu konzen­trieren galt), habe ich im Hinter­grund das Streit­gespräch zwischen Aimée van Baalen und Konstantin Kuhle laufen lassen. Beein­druckend zivi­lisiert … Ich kann mir nicht vorstellen, wie ich an ihrer (meint AvB’s) Stelle so ruhig hätte bleiben können. Aber Herr Kuhle vermag es auch auf eine geradezu perfide Art, den Eindruck zu vermit­teln, er hätte tatsäch­lich irgendwas kapiert, und dabei elegant über die Tatsache hinweg­zutäuschen, dass er für eine chauvi­nistische, egois­tische, spalte­rische, anti­soziale Politik steht, die praktisch alle Probleme, die sie zu lösen zu versuchen vorgibt, noch verschärft.

2) Musik. Zum Heulen schön, wenn man auf minimal instru­men­tierten Folk prome­naden­gemischter Prove­nienz steht – das Duo Mama’s Broke im Tiny Desk Concert.
Übrigens: Falls ihr nach den ersten paar Takten das Gefühl habt, das passt für euch nicht, dann zappt zumin­dest bis ca. Minute 7:55 und hört euch ein Minüt­chen lang an, was die beiden da mit der Geige machen – das ist schon sehr kuhl.

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Späte Mittagspause im schneeverstöberten Wald (während elbaufwärts in Dresden frühlingshafte 15 Grad mehr waren als hier, tststs …). Die paar Bilder oben waren nur zum Aufwärmen, danach habe ich mir eine leidlich geschützte Stelle gesucht und Erlenzeisige gestalkt (bitte Kommentare beachten).

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Dieser Artikel hätte übri­gens tref­fender Vermischtes heißen sollen, aber wie klingt denn das? Kabel und Kalk – das hat doch zumindest Cha­rakter und Volumen, das hat so einen Hauch Schuld und Sühne, Pride And Preju­dice oder zumin­dest Diesel And Dust

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(PS am 11.3.: Falls euch Tipp­fehler in meinem Text auf­fallen, dürft ihr mich übri­gens sehr gern per Kom­mentar oder Mail drauf hinweisen. Gestern war ich nicht in Top­form, da sind mir gleich meh­rere durch­gerutscht. Anderswo im Netz ist mir das ja inzwi­schen egal, aber auf meinen Seiten sollte es mög­lichst keine geben – außer beab­sich­tigte natürlich, aber die sollte man als solche erkennen.)

2 Comments

  • Anna

    Die Fotografien mag ich sehr.

    Was ich nicht mag: Wenn der Ausdruck „stalken“ lapidar verwendet wird. Denn ich werde von einem Stalker belästigt und bedroht. Und wenn „stalken“ mehr und mehr – denn ich höre es immer öfter so lapidar verwendet – ohne Bezug zur Gewalt, die es ist, verwendet wird, verharmlost es das eigentliche Stalking.

    Das musste ich jetzt mal loswerden…

    • Christian Wöhrl

      Danke für deinen Hinweis. Tatsächlich hatte ich kurz drüber nachgedacht, ob ich den Begriff verwenden kann – offensichtlich zu kurz, da hatte ich nicht nur bzgl. Rechtschreibung einen schlechten Tag.

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