Digitales Composing,  Randbemerkungen

„Tax The Rich“

Petitionen gibt’s im Internet an jeder Ecke im Dutzend. Früher hab ich mich auch manch­mal an solchen von (mehr oder weniger win­digen) privaten Daten­sammlungs­firmen betei­ligt und die hier auch beworben, aber das habe ich mir inzwischen abge­wöhnt, weil ich‘s für reine Symbolik ohne Wert halte. Meine Unter­schrift bekommen nur noch Peti­tionen auf offi­ziellen Landes-, Bundes- oder EU-Servern, die beim Erreichen eines bestimmten Quorums vom jewei­ligen Parla­ment von Rechts wegen nicht mehr igno­riert werden können.

Zuletzt war das der Fall bei der europa­weiten Initiative Tax The Rich, die ich euch hiermit auch ans Herz lege. Deren Anliegen, „eine euro­päische Vermögens­steuer zur Finan­zierung des sozialen und ökolo­gischen Wandels und zur Unter­stützung der vom Klima­wandel betrof­fenen Länder“, kommt mir gut durch­dacht vor und meinem Gerechtig­keits­sinn sehr entgegen. Hier ist es erforder­lich, dass in 7 Mitglieds­staaten eine defi­nierte Mindest­zahl von Bürger*­innen mitzeichnet; für Deutsch­land sind meines Wissens derzeit rund 80% erreicht, in mindes­tens einem Land schon mehr als 100%, und die Sammlung läuft noch bis 9. Oktober – das könnte also klappen.

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Ein paar Netzfunde der letzten Wochen, nicht mehr unbe­dingt tages­aktuell, aber dennoch lesenswert:

Die Wahl der acht Desillusio­nierungen • eine ziem­lich gründ­liche Analyse der EU-Wahl von dem Polito­logen Andreas Püttmann;

Ein Kind meiner Zeit • apropos Desillusio­nierungen – Constantin Seibt über die Frage seines Lebens und darüber, warum er darauf lieber keine Antwort gefunden hätte;

Induktionsfehler • was hier Jens Scholz über Merz’ vermeint­lichen Sinnes­wandel bei der Energie­wende schreibt, kommt mir beängs­tigend plausibel vor;

Biggest Supreme Court Power Grab Since 1803 • und was ist da bitte in den USA los? Noch ist Trump nicht wieder an der Macht, aber nach Demo­kratie und Gewalten­teilung sieht das alles jetzt schon nicht mehr aus.

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Netzfund­stücke einer ganz anderen Art: Dein elektro­nisches Haus­halts­gerät muckt oder versagt den Dienst und zeigt dir dazu einen kryp­tischen Fehler­code an? In den meisten Fällen lässt sich im Internet zumindest nach­schlagen, auf welches Problem das verweist, und sehr oft finden sich dann auch Lösungs­vorschläge.

Diesen Sommer konnte ich schon zwei Mal davon profi­tieren: zum ersten Mal, als im Ort nicht nur in unserem Keller das Wasser stand und anschlie­ßend die Wasch­maschine der Nachbarn nicht mehr funktio­nierte – da hatte irgendein Schwimmer-Schalter ausge­löst, das ließ sich rein mecha­nisch beheben. Und etwas später, als unsere Spül­maschine nicht mehr abpumpte – hier fand sich zum Fehler­code ein Youtube-Video zur Problem­behebung, das sich 1:1 umsetzen ließ.

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4 Comments

  • derbaum

    das wasserbild!!! (und die fehlercodes haben hier auch schon das eine und andere mal geholfen) — noch eins, das mit dem keller ist völlig an mir vorbeigegangen! hat dein equipment – dirma oder privat – argen schaden genommen? kann ich was tun?

    • Christian Wöhrl

      Das ist sehr nett, dass du nachfragst – wir hatten kaum Schaden, es waren nur ein paar Zentimeter Wasserhöhe, das meiste Bodennahe ist in Plastikboxen gelagert, und für die WaMa hatten wir gleich beim Einzug einen Sockel mauern lassen.

  • derbaum

    gut! ich hatte ob deiner maschinen und lettern und und und bedenken – wie gesagt, wieso mir das durchgerutscht ist weiss ich auch nicht…

    • Christian Wöhrl

      Ja, das meiste in der Werkstatt hab ich von vornherein auch etwas aufgebockt; mehr als knöchelhoch darf etwaiges Wasser nicht steigen, aber das ist schon mal eine Basis-Versicherung …
      Nur kein Stress!, lückenloses Mitlesen ist kein Pflichtprogramm 🙂 und es gelingt mir auch längst nicht immer.

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