Planfilm,  Randbemerkungen

Vermischtes mit Anradeln und Nebel

Schwarzes Fahrrad steht auf einer schmalen AsphaltStraße, die zwischen grünen, leicht beschneiten Feldern kurvig in die Tiefe des Bildes führt

Hiermit erkläre ich die Fahrradsaison 2025 für eröffnet.

Es war bloß eine kleine Runde heute, über weite Strecken deckungs­gleich mit meiner gestrigen Wanderung von paar­und­zwanzig Kilometern, nur andersrum und fünf Stunden schneller. Aber besser als nix. Vor allem wollte ich diesmal bei Tages­licht die neuste Idee im Land­kreis zur Gänge­lung des Radver­kehrs1 dokumentieren:

Ordentliche AsphaltStraße und daneben ein schmaler, holpriger AsphaltWeg. Gemalte Symbole von Fahrrädern weisen darauf hin, dass man als Radly den schmalen Weg nutzen soll. WarnSchilder vermelden StraßenSchäden und RadwegSchäden.

Die Landstraße zwischen Moll­hagen und Sprenge ist etwa zwei Kilo­meter lang, schön breit und annä­hernd schnur­gerade mit nur einer lang gezo­genen Kurve auf einer Kuppe, sie lädt also die in meiner Gegend recht zahl­reich vertre­tene Sorte von Auto­fahrern (Gendern hier wohl unnötig), die zwar voll­jährig, aber nicht erwachsen sind, zu etwas keckerem Umgang mit dem Gaspedal ein. Begleitet wird die K32/K33 einseitig von einem asphal­tierten Streifen, kaum einen Meter breit, der sich im Wesent­lichen durch seine zahl­reichen Wurzel­durch­brüche und sonstigen Unzuläng­lich­keiten auszeichnet und für Fußgängys so lala, zum Radeln oberhalb von Schritt­geschwin­digkeit aber gar nicht funk­tio­niert. Deshalb ist der auch nicht als Radweg ausge­wiesen (vermut­lich wär ich nicht der Einzige, der so ein Schild sofort wieder wegdisku­tieren würde), sondern nur per Zusatz­schild in beide Rich­tungen fürs Rad frei­gegeben. Aber vor einiger Zeit ist noch was dazu­gekommen: An beiden Orts­ausgängen sind Pikto­gramme auf die Fahr­bahn gemalt, die sugge­rieren, dass hier Radfah­rende auf den Fußweg wech­seln sollen, begleitet von Warn­schildern Nr. 138 an der Fahrbahn.

Was soll der Quatsch? Vor allem in Süd-Nord-Richtung würde ich hier gar nicht dran denken, zwei Mal ausge­rechnet im Bereich des Orts­ausgangs, wo Manni erleich­tert „Endlich Gasgeben“ seufzt, die Fahr­bahn zu queren – das gefährdete mich offen­sicht­lich mehr, als einfach die zwei Kilo­meter auf der Fahr­bahn zu bleiben. Aus dieser Beschil­derung dürfte sich auch keinerlei Rechts­verbind­lichkeit ableiten, aber dem landes­typischen Blei­füßler, der sich erfah­rungs­gemäß für die Fein­heiten der StVO nicht sonder­lich inter­essiert (weil er sowieso stärker ist und also Recht hat), vermit­telt es den falschen Eindruck, das Elend da nebenan sei der Pflicht-Radweg. Und ich disku­tiere im Verkehrs­alltag sowieso schon genug mit Menschen, die zwar wenig Ahnung, aber umso mehr Meinung haben – danke für nix, zustän­dige Behörde.


Die letzten paar Silber­pixelchen 2024 (Foma Retropan 320 9×12, 65- und 127-mm-Objektive). Beachtet insbe­sondere das in eleganter Paral­lelität ins Bild ragende Stativ­bein beim Hoch­format – ob ich aus dem Stadium der Anfänger­fehler wohl noch mal rauskomme?

  1. in Wirklichkeit ist das aber gar nicht so gemeint, siehe https://silberpixel.net/2025/01/09/die-sache-mit-den-fahrrad-piktogrammen/ ↩︎

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