Die Sache mit den Fahrrad-Piktogrammen
Ich erwähnte ja neulich die verwirrenden neuen Markierungen auf einigen Kreisstraßen der Umgebung. Hier sind sie mal etwas deutlicher zu sehen (am Ortsausgang von Sprenge Richtung Schönberg):
Mittlerweile weiß ich auch, was es damit auf sich hat. Und zwar habe ich das nach kurzer Diskussion in der regionalen Fahrrad-Mailingliste mal bei der zuständigen Fachfrau im Kreis angefragt, und die hat mir schnell und ausführlich geantwortet:
Die Fahrrad-Piktogramme auf der Fahrbahn bedeuten hier nicht das, was sie auf Fahrradstraßen und Schutzstreifen aussagen, nämlich dass dort regulär Radverkehr auf der Fahrbahn anzutreffen ist. In einer Konstellation wie hier markieren sie lediglich den Querungsbereich, in dem Radelnde, wenn sie bis hierhin den für sie freigegebenen Fußweg genutzt haben (in diesen Bildern also von rechts bzw. oben kommend), wieder auf die Fahrbahn wechseln. (Weil sie natürlich innerorts, Kinder ausgenommen, wie üblich nicht auf dem Bürgersteig unterwegs sein dürfen.)
Formal soll also durch all die neuen Piktogramme und Schilder bloß Rechtssicherheit darüber hergestellt werden, dass der einseitige Fußweg außerorts von Radlys in beide Richtungen mitbenutzt werden darf (aber nicht muss!). Ich bin mir nur nicht sicher, ob das aus Windschutzscheiben-Perspektive auch so wahrgenommen wird oder ob solche Markierungen (und Schilder wie auf dem Bild neulich), die den Nebenweg wie einen echten Radweg aussehen lassen, die Missverständnisse darüber, wer wo fahren darf, eher noch verstärken … Insofern wäre es fast zu wünschen, dass möglichst viele Leute weiterhin glauben, diese aufgepinselten Fahrrad-Symbole bedeuten „Hier dürfen Räder auf der Fahrbahn unterwegs sein“.
(Dann wäre natürlich dieser Beitrag hier kontraproduktiv; aber ich nehme nicht an, dass nennenswert viele von euch zu jenen gehören, die aus dem Auto heraus Radelnde gern aus dem Weg pöbeln …)