Randbemerkungen

The Memory Remains

Trotz aller Politik darf dies hier nicht uner­wähnt bleiben: Gestern ist Marianne Faith­full gestorben. Groß­artige Stimme, groß­artige Frau. Mit der Über­schrift werden Leicht­metaller was anderes verbinden, aber mein remai­ning memory an Mrs. Faith­full ist eins von ca. drei ihrer Konzerte in Hamburg, die ich besucht habe, und das Einzige, bei dem die Liebste dabei war – da waren wir grade, um die Jahr­tausend­wende, mit unserer Tochter schwanger, die hat also von daher schon gute Einflüsse mit auf den Weg bekommen 🙂 Leider hab ich damals ent­weder gar nichts drüber geschrieben, oder es ist einer meiner vielen Texte, die ich nur ins Internet getippt und später wieder gelöscht habe. Aller­dings fand ich vorhin einen Eintrag, ⇢ der ein Konzert in Köln aus derselben Zeit beschreibt, und der passt sehr gut.

Und falls ihr von Marianne Faith­full nicht viel mehr kennen solltet als „As Tears Go By“ und „Lucy Jordan“, lege ich euch drin­gend ihr 2004er Album „Before The Poison“ ans Herz (⇢ YouTube-Link), mit vielen wunder­baren Texten aus ihrer Feder, dazu Musik über­wiegend von PJ Harvey und Nick Cave. Spät in der Nacht, kurz vorm Einschlafen, noch mal das hypno­tisierende Ticken von „City Of Quartz“ hören, auch das ist eine bleibende Erinnerung.

3 Comments

  • Christian Wöhrl

    Aber um nun doch noch mal zur Politik zu kommen: Wir waren heute allein in Hamburg gut 20.000 Menschys bei einer von den Omas gegen Rechts initiierten Menschenkette ums Rathaus, in den letzten paar Tagen waren deutschlandweit hunderttausende auf den Straßen. Und vielleicht hatte es ja auch ein bisschen mit dem „Druck von der Straße“ zu tun, dass Merzens heutiger Versuch, ein rechtes Drexgesetz durchzubringen, knapp gescheitert ist.

    • Birte

      Vor einem Jahr waren wir zwar mehr, aber es war gestern trotzdem ein eindrucksvolles Zeichen. Heute ist ja noch eine Demo. Ob das schlau ist, weiß ich nicht. Ich werde wohl auch noch mal hingehen, aber vielleicht sollte man die Kräfte besser bündeln.
      Wenn man sich überlegt, über welche, verglichen mit Merz, „Kleinigkeit“ Armin Laschet gestolpert ist, wäre es mehr als fair, wenn Merz auch bei der Bundestagswahl scheitert. Es wird wohl spannend, auch wer dann mit wem koaliert, bzw. noch koalieren kann.

      • Christian Wöhrl

        Ja, das Koalierenkönnen wird in der Tat interessant … die Kompromisslosigkeit, mit der das Rumpelfritzchen der Regierung seine, pardon my french, rassistische Scheixxe hingeworfen hat, dürfte einiges an Porzellan zertrümmert haben; dabei sind Zustände wie in den USA mit zwei tief verfeindeten Lagern das Letzte, was wir hier brauchen. Hoffentlich kommen die Konservativen aus diesem Sumpf bald noch mal raus, sie werden noch gebraucht.
        Zum Kräftebündeln und was daran hängt, ist in der gedruckten taz grade ein schöner Artikel, „Wie es weiter geht“ (ja, mit Leerzeichen :-))

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