Gedanken zu Wahl-Grafiken
Bestimmt habt ihr heute auch irgendwo diese Deutschland-Karte gesehen, die ganz ähnlich aussah wie jene, die auch ich seinerzeit ⇢ nach der 2024er Europawahl abgebildet habe: der Westen mit punktuellen Ausnahmen rabenschwarz, der Osten minus Berlin flächendeckend naziblau. Die ist natürlich schön plakativ, aber sie zeigt in ihrer Vereinfachung à la The Winner Takes It All eine schärfere Grenze, als sie in der Realität existiert. Denn auch im Westen ist die AfD in mehreren Bundesländern zweitstärkste oder zumindest knapp hinter der SPD dritte Kraft, in Bayern und BaWü sogar nach Zweit- und Erststimme auf Platz 2. Die Faschos sind also offensichtlich kein Ostproblem, dessen die alte Bundesrepublik sich bspw. mit einem Wiederaufbau der Mauer mal eben entledigen könnte …
Aber apropos interessante Wahl-Grafiken, diese hier ⇢ von Arne Semsrott fand ich heute spannend, weil sie u.a. schön illustriert, wie groß der Anteil jener ist, deren Interessen bei Wahlen üblicherweise unterrepräsentiert sind. Teils zwar auch, weil sie es so wollen (Nichtwählende) – aber vor allem dass durch Wahlentscheidungen Zukunft geformt wird und jene, die von dieser Zukunft das meiste mitbekommen, dazu kein Mitspracherecht haben, bleibt ein (zugegeben schwer lösbares) Problem:


