Planfilm

In den Hamburger Himmel

20190816_GF912_DN2_HafencityColumbushaus_#324

Gute Objektive bauen konnte man also schon anno 1890 … dies war bloß ein schneller Test, ob meine Frickel-Lösung zum Adaptieren des Laack Extra-Rapid Aplanat 7,7/190mm an die moderne Reise­kamera lichtdicht geklappt hat, aber das Ergebnis (bei ca. Blende 16 mit Grün­filter acht Sekunden belichtet per Deckel auf/zu) fand ich vorzeigbar genug für hier.

Zwei Details zum Einschätzen der Schärfe-Leistung: Dadurch, dass die Front zur Perspektiv­korrektur rund 3cm höhen­verstellt war, zeigt etwa die horizontale Mitte des unteren Bild­drittels die Mitte des Bild­kreises. Da sieht es so aus (Klick für 1:1-Darstellung des 2400dpi-Scans nach etwas Unscharf­maskierung):Ausschnitt_Columbushaus

Zum Rand hin ist es schwächer, aber hey, die Optik war vermutlich nie für Architektur und große Verstellwege gerechnet, sondern zum Beispiel als Portrait-Brennweite für Glasplatten im Einsatz, da waren fluffige Ränder eher von Vorteil:Ausschnitt_Columbushaus_Rand

3 Comments

    • chw

      Ich bin auch sehr begeistert, was vor mehr als 100 Jahren schon möglich war. Und dann sieht es in seiner Messingfassung auch noch entzückend aus 🙂

      Mittlerweile habe ich auch mein zweites Laack, ein 3,9/13,5cm Pololyt von ca. 1920, in eine Platine für die Chamonix umgebaut. Außer dass sein nutzbarer Bildkreis nicht so üppig ist wie der meines Lieblings-Normalobjektivs (und wohl auch etwas kleiner als der seines 190er Bruders), ist das auch eine traumhafte Optik (von 9×12 auf KB umgerechnet entspricht es einer 1:1,2/42mm-Brennweite, entsprechend gut lässt sich damit fokussieren).

      Es kommt mir zwar einerseits etwas sakrilegisch vor, die Optiken aus ihren Original-Kameras auszubauen (wobei man da ja nix kaputt macht). Andererseits sind die Objektive noch gut nutzbar, die jeweiligen „Hinterteile“ aber weniger – die Filmkassetten sind selbst schon nicht so lichtdicht wie die moderneren, und die Dichtungen und Halterungen an den Kameras sind auch ziemlich unzuverlässig. Und was hilft mir die tollste Vintage-Optik, wenn (oft genug hab ich das gehabt) der Film während der Belichtung in der Kassette verrutscht oder nach der Filmentwicklung alles verschleiert und überlagert ist? Dafür sind mir das Material und die Arbeitszeit doch zu schade …

      Und außerdem hat sich die Chamonix nach nicht mal einem Jahr wohl unanfechtbar als meine Lieblings-Kamera etabliert. Wenn sie jetzt auch noch ohne Stativ nutzbar wäre, bräuchte ich wohl überhaupt keine andere mehr 🙂

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