Wem hilft die Deutsche Umwelthilfe?
Ich kann nicht abstreiten, erhebliche Sympathien auch für radikalere ökologische Konzepte zu haben. Demnach müsste ein Verein, der sich Deutsche Umwelthilfe nennt, voll auf meiner Linie sein – wenn also Wortmeldungen der DUH selbst bei mir regelmäßig für Bluthochdruck sorgen, läuft irgendwas falsch … Und als sie den Berliner Verkehrsunfall vom vorigen Freitag mit vier Toten zum Anlass nahm, für ein SUV-Verbot* zu trommeln, war für mich ein neuer Tiefpunkt erreicht: Tragische Unglücke dankbar für die eigene Agenda zu instrumentalisieren ist ekelerregend selbstgerecht und in puncto Argumentationsniveau kaum mehr zu unterbieten. Wenn es der Organisation tatsächlich um die Umwelt geht, ist es jedenfalls eine kontraproduktive Strategie, selbst auf umweltbewegte Menschen möglichst unsympathisch zu wirken.
###
* das für sich genommen gar nicht mal doof wäre, zumindest was die ganz großen Modelle angeht. Wenn das Hüftleiden so fortgeschritten ist, dass man in kein flacheres Auto mehr reinkommt, tut’s vielleicht auch die SUV-Mittelklasse, und rationale Argumente für X7, GLS und Co. gibt es nun mal nicht. Probe aufs Exempel: Man nehme das größte SUV, dessen man habhaft wird, stelle einen viertel-so-teuren Kleinlieferwagen daneben und belade beide mit typischer „Sports-Utility“-Nutzlast, bspw. zwei bis drei Fahrrädern. Der dabei vernehmbare Knall kommt von der rückstandsfreien Verpuffung des Arguments, ein SUV sei ja soo nützlich …


3 Comments
Aebby
Volle Zustimmung! Zum eigentlichen Text, aber auch zu diesem Satz:
„Der dabei vernehmbare Knall kommt von der rückstandsfreien Verpuffung des Arguments, ein SUV sei ja soo nützlich …“
chw
Vielleicht sollte die Industrie diese Fahrzeugkategorie einfach umbenennen, zum Beispiel in RHE, Rentnerlimousine mit hohem Einstieg – das Kürzel SUV hat ja sowieso keinen Sympathiewert mehr …
Aebby
Sehr gut. :))