Digital,  Planfilm

Mit vielen Anläufen

Die Film­kassetten waren schon etwas länger befüllt. Aber wenn ich bei einer län­geren Tour mit Regen rechne – und das war zuletzt häufig der Fall –, mag ich nicht mit der Holz­kamera los­ziehen. Heute habe ich es gewagt – end­lich: Immer­hin ist 2022 auch schon wieder fünf Wochen alt und ich hatte bis heute noch kein ein­ziges Analog­foto gemacht.

War dann heute aber auch kein Selbst­gänger – die ersten zwei, drei Male habe ich das Stativ und die Kamera aufge­baut, biss­chen einge­stellt, auspro­biert und dann doch gedacht, dass mir das so nicht passt, um schließ­lich ohne Foto wieder einzu­packen und weiter­zuradeln. Erst im vierten Anlauf habe ich ein Motiv gefun­den, mit dem ich dann zufrieden war.

Leicht warm getonte Schwarzweißaufnahme: Drei helle Blätter, ein bemooster Ast und mehrere kleine Zapfen liegen in Sternchenmoos.

Technische Details: Chamonix 45F2 und Ennit 127mm, Abbildungs­maßstab ca. 1:1 auf Doku­menten­film Wephota FO5 9x12cm, belichtet wie 0 DIN, ca. 70 Sekunden bei f/11; weich ent­wickelt in Rodinal 1:150. Repro vom Negativ mit DSLM / Lightroom / Affinity Photo. (Ein zweites Bild habe ich am selben Stand­ort auch noch gemacht, damit sich die Dosen­füllung lohnt; aber das ist nix geworden.)

***

Noch ein paar digitale Bilder von gestern – da bin ich erst kurz vorm Dunkel­werden zur Mittags­pause gekommen: Eben­falls ein auf Moosen gebet­teter Zapfen, bloß mit viel weniger Aufwand geknipst als oben; ein kaum mehr als 5mm kleiner Sech­zehn­fleckiger Marien­käfer (wie so oft ist der englische Name schöner – Orange Lady­bird) und ein olles Blatt im Tümpel, das vom letzten Rest­chen Tages­licht veredelt worden ist.

Bei diesen Bildern musste ich wieder mal drüber seufzen, dass ein paar Dinge bei Kameras vor ca. 20 Jahren schon mal besser gelöst waren als heute: Meine erste Digi­tale war ein Pentax-Mini­modell, das zwar aus heu­tiger Sicht in unge­fähr allen tech­nischen Belangen nix taugt, aber es hatte die char­mante Eigen­art, dass man zu nahezu jeder Einstel­lung defi­nieren konnte, ob sie beim Aus­schalten erhalten bleiben soll oder nicht. Das hätte ich gern immer noch für Funk­tionen, die man über Menüs steuert: Denn den Zapfen hatte ich mit Selbst­auslöser und Vibra­tions­unter­drückung aufgenommen, dann die Kamera ausge­schaltet und später beim Käfer erst mal verwackelt, weil noch die 2 Sekunden Vorlauf einge­schaltet waren. Ist es wirk­lich zu viel verlangt, dass die Knipse nach Aus/Ein wieder im normalen Einzelbild-Modus startet?!

3 Comments

  • derbaum

    der/die/das ladybird ist allerliebst und so von mir noch nie gesehen. und das analoge steht dem digitalen bild in keiner weise nach – im gegenteil! 😉

  • Christian Wöhrl

    Laut seinem Wikipedia-Artikel ist der Kleine bei uns ja gar nicht selten; ich habe ihn im Gegensatz zum Sechzehnpunkt (schwarz auf gelb gezeichnet) allerdings auch noch nicht bewusst wahrgenommen. Hier war er mir auch nur aufgefallen, weil er mir beim bodennahen Fotografieren über den Schuh gekrabbelt kam.

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