Immer wieder gern: Senk ju for tschuhsing Deutsche Bahn tudäi
Okay, es steht auf der Fahrkarte drauf: „… empfehlen wir Ihnen, sich kurz vor Ihrer Reise über mögliche Änderungen Ihrer Reisedaten …“. Aber jetzt definier mal „kurz“: Am Tag unserer Reise haben wir tatsächlich ins Internet geschaut, um dort zu sehen, dass die sündteuer gebuchte und reservierte ICE-Verbindung offensichtlich nicht existiert und wir auf einen bereits völlig überbuchten Folgezug angewiesen sein würden. Der nette Schaffner in der Zubringer-Regionalbahn konnte sich das auch nicht erklären und verwies uns auf den Informationsschalter am Umsteigebahnhof. Der dortige Dienstmützen-Inhaber nun machte sich erst gar nicht die Mühe, Freundlichkeit zu simulieren, und klärte uns drüber auf, dass der gebuchte Zug wg. Bauarbeiten heute ausfalle, dass wir selbstverständlich verpflichtet seien, die Zugverfügbarkeit ab mindestens zwei Wochen im Voraus immer mal wieder zu prüfen, und wenn wir wie jeder vernünftige Mensch die vollständigen Beförderungsbedingungen gelesen hätten, usw. usf.
Gut, nächstes Mal könnte ich also auch beim Ticketkauf am Schalter einen Verspätungsalarm einrichten. Hätte uns in dem Fall allerdings höchstwahrscheinlich auch nichts genützt – denn Sonntagabende auf der Süd-Nord-Hauptstrecke sind einfach immer voll. Ich war ja schon froh, sechs Wochen vorher überhaupt noch eine Platzreservierung für vier Personen bekommen zu haben; und wenn ich jetzt vor, sagen wir, anderthalb Wochen darüber informiert worden wäre, dass der reservierte Zug ausfällt, dann hätte der einzige Unterschied darin bestanden, dass wir uns zehn Tage länger drauf hätten freuen können, zwischen Fulda und Hannover auf dem Fußboden sitzen zu dürfen …
5 Comments
Xeniana
Oh Gott….Man wundert sich, dass überhaupt noch jemand Bahn fährt. Bei uns ist mal nachts der Zug -ohne Ansage- einfach in die Gegenrichtung gefahren. Ein Regionalzug, die Aufregung war groß. Als ich nachfragte war der Schaffner verwundert, dass ich überhaupt nachfragte.
chw
Au weia, nach dem Motto Seien Sie doch froh, dass Sie überhaupt mitfahren dürfen? – Also wenn die Bahn im Nah- und Fernverkehr tatsächlich eine tragende Rolle bei der Bewältigung der Klima-Krise spielen soll, dann muss sich gewaltig was ändern. Manchmal denke ich ja, dass es die plausibelste Erklärung für ihren derzeitigen Zustand wäre, die Bahn als groß angelegte Werbekampagne für Deutschlands Automobilindustrie zu verstehen …
Xeniana
Ja:)))
derbaum
ich fahre für mein leben gern zug – am liebsten natürlich dampfbahn. auf die kannste dich verlassen – die fährt auch bei regen schnee und überhaupt wetter!
aber nicht wenn ich pünktlich von a nach b kommen muss… dann fahre ich auto… is so…
chw
Auf unserer Standard-Fernstrecke bietet sich das Auto auch nicht eben für Pünktlichkeit an: Beim vorigen Mal haben wir staubedingt für 500 Autobahnkilometer zehn Stunden gebraucht … Das finde ich sogar noch anstrengender als Fußbodensitzen im ICE.