Sammelnotizen 18. April
Vermutlich plant das National Geographic Magazine seine Ausgaben mehrere Monate im Voraus; aber obwohl die aktuelle Nummer 4/2020 vordergründig nichts mit dem C-Pandämonium zu tun hat, passt sie doch großartig in die Zeit. Denn in einer sehr gelungenen Adaption des Wendecover-Prinzips widmet sie sich dem Earth Day, der dieses Jahr 50. Geburtstag feiert, und projiziert als Optimisten- bzw. Pessimisten-Ausgabe gegenübergestellt jeweils weitere 50 Jahre in die Zukunft: How We Saved The World und How We Lost The Planet.
Tja, welche Perspektive empfindet man als die realistischere? Welche wird tatsächlich eintreten? So ähnlich geht es mir in den letzten Tagen und Wochen mit dem alles dominierenden News-Thema Nr.1 – besteht noch Hoffnung, dass die Menschheit konstruktive Lehren aus dieser Krise zieht und den nächsten globalen Herausforderungen gemeinsame Anstrengungen entgegensetzt, oder verlieren wir uns weiter in engstirnigem Nationalismus und Wagenburg-Mentalität?
Ich finde das ausgesprochen schwierig zu prognostizieren; es ist ja nicht mal hier zu Lande klar erkennbar, in welche Richtung die Entwicklung geht. Während die Bundesregierung für mein Empfinden innerhalb Deutschlands, nach anfänglichem Stottern, einen meist passablen Job bei der Krisenbewältigung macht, mäandert ihr Agieren innerhalb Europas und erst recht an seinen Außengrenzen ziemlich konsequent zwischen beschämend und unerträglich.
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Leider gar nicht schwierig zu prognostizieren war es vor drei Wochen, dass jetzt die Stimmen jener lauter werden, die behaupten, es seien doch gar nicht viele Menschen gestorben und die Schutzmaßnahmen also völliger Unsinn. Es ist da wie immer schon: Wenn nur das Eigeninteresse groß genug ist, verquirlen selbst intellektuellere Zeitgenossen willkürlich Korrelationen und Kausalitäten so lange, bis selbst der dünnflüssigste Bullsh*t zumindest für Gleichgesinnte halbwegs vernünftig aussieht. Aber ich frag mich dann immer, heute wie vor fast 20 Jahren, wen solche Nebelkerzen eigentlich verwirren sollen. Oder kann man (was ich sehr schwer vorstellbar finde) wirklich selbst daran glauben, dass das alles nur falscher Alarm war?
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Aber kommen wir zu den angenehmeren Dingen: Weiß jemand von euch, ob es sich bei folgendem Insekt um eine Bienenart handelt?
Wie man auf dem Gesamtbild erahnen kann, ist das Kerlchen echt klein, etwa 5mm in der Länge. Und ich konnte zwar einige Websites über Wildbienen finden, aber die konkrete Bestimmung ist dann doch nicht ganz trivial.
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Zu diesem abgerupften Salbeiblatt gibt es eine Anekdote:
Beim Frühstück beobachteten wir, wie ein Sperling eines unserer Nisthäuschen anflog, einen Halm im Schnabel, der mindestens drei Mal so lang war wie er selbst. Beim Versuch, ihn in die kleine Öffnung zu bugsieren, fiel der Halm zu Boden und Freund Spatz flatterte hinterher. Allerdings nicht, um den Halm wieder aufzuheben; stattdessen setzte er sich auf den Salbei und fing an, Blätter abzuzupfen. Beim dritten war es uns dann zu blöd, und wir haben ihn aufgescheucht – den Salbei wollen wir schließlich beizeiten selbst noch abernten.
11 Comments
kopfundgestalt
Es ist eine Wildbiene.
Über Bing kannst du nachforschen.
Vielleicht habe ich morgen Zeit dazu.
chw
Ich hatte laienhaft-naiv halt gedacht, es gebe da Bestimmungstabellen. Gibt es zwar auch, aber die fragen dann nicht Größe und Farbe ab, sondern Details zur Behausung und zum Körperbau, die ich nicht erkennen kann … es scheint da jedenfalls Hunderte von Arten zu geben. Nicht annähernd so einfach wie eine Amsel von einer Meise zu unterscheiden 🙂
kopfundgestalt
Aus einem einzelnen Foto heraus ist es recht schwer.
Ich hatte mal ein kleines Bienchen von vielleicht max 2 mm Länge fotografiert.
Eine vernünftige Seite zur Bestimmung ist immer insektenbox.
http://www.insektenbox.de/hautfl2.htm
derbaum
ich bin auch gespannt – versuche aber im augenblick von tag zu tag mit mir und meiner kleinen umgebung klar zu kommen. sorry, aber menschen sind egoistisch – alle! auch wenn sie anderes behaupten…
chw
Ohne das an diesem sonnigen Sonntagmorgen vertiefen zu wollen (erst mal raus!): Bis zu einem gewissen Grade ist das halt auch die beste Überlebensstrategie.
derbaum
nix sonne, grau in grau – ich bleib heute drin…
puzzleblume
Biene – eindeutig, ansonsten wünsche ich beim Suchen viel Spass.
Ich würde die Webseite http://www.Wildbienen.de empfehlen, um den Winzling unter den Furchenbienen zu suchen, Halictus und Lasioglossum.
Die Salbeiräuber habe ich auch schon beobachtet, die Blätter scheinen als weiche Nestmaterialien gefragt, auch bei Wollbienen.
Wer weiss, ob mensch nicht Tiere darin unterschätzt, ob sie mit aromatisch strengen Pflanzendüften nicht doch vorsätzlich ihr Nest geruchlich tarnen oder gegen unerwünschte Insekten-Plagegeister schützen?
chw
Ich habe inzwischen sowohl bei wildbienen.de als auch bei insektenbox.de gestöbert (schade, dass man hier nicht auf zwei Kommentare zugleich antworten kann). Furchenbiene war schon mal ein gutes Stichwort, aber viel genauer eingrenzen kann ich das auf Basis meiner paar schlechten Bilder nicht. Hier sind mal noch die anderen aus der Serie,
aber bei hartem Mittagslicht ohne Aufhellblitz geht doch einiges an Details im harten Kontrast verloren.
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Ich finde den Gedanken, dass die Tiere bestimmte Pflanzen ob bestimmter Eigenarten aussuchen, gar nicht mal abwegig. Halt eher instinktiv als bewusst. Aber wenn Salbei im Nest, das ja auch gewisse medizinische Qualitäten hat, über die Jahrhunderte evolutionäre Vorteile bringt …
puzzleblume
Suche im Web mal „Kräuter im Nest“, da findet sich recht schnell etwas dazu, das richtig clever ist, auch wenn es nur durch den Instinkt veranlasst wird.
chw
Das mit den Staren? Faszinierende Sache.
puzzleblume
Ja!