Randbemerkungen

Sicherheit kann ganz schön nerven

Es galt meine Büro-IT zu modernisieren; dabei habe ich unter anderem vom Mac-Betriebssystem 10.13 auf 10.15 umgestellt. Mein geschätzter Händler meinte zwar, es sei da nicht mit grundlegenden funktionellen Änderungen zu rechnen, aber das hab ich anders erlebt: Ungefähr drei Stunden dieses Arbeitstages sind nur dafür draufgegangen, neue Sicherheits-Funktionen auszutricksen, um die Maschine wieder für mich nutzbar zu machen.

  1. Dass man nicht von Apple zertifizierte Software gesondert freischalten muss, kennt man zwar schon länger. Neu ist, dass sich diese Quarantäne nicht mehr über die Systemeinstellungen aufheben lässt, sondern dass dazu ein Terminalbefehl erforderlich ist, und wer von den Macchiato-Kids weiß denn heute noch, was ein Terminal ist?
    xattr -d com.apple.quarantine /pfad/zur/datei
    (Quelle).
  2. Die externe SSD, die mir nach Abschluss der Einrichtung mal als bootfähiger Klon dienen soll, ließ sich nicht auf Anhieb im dafür erforderlichen neuen Filesystem APFS formatieren. Dafür muss man im Festplattendienstprogramm erst mal die Ansicht so einstellen, dass außer den logischen Laufwerken überhaupt auch die physischen Datenträger angezeigt werden (Quelle und Anleitung).
  3. Und eben diese charmante Eigenschaft von Apple seit Jahrzehnten, sich nämlich problemlos von externen Laufwerken booten zu lassen, ist in 10.15 auch gründlich vernagelt worden: Dafür muss man erst mal in den Recovery-Modus booten und über ein nur dort verfügbares Dienstprogramm den Start von externen Laufwerken freigeben.

Hat bestimmt alles auch irgendeinen Sinn, macht dem Bediener aber das Leben nicht leichter.

Aber übrigens ist im Gegensatz zu den Programmen von Adobe CS6 * meine auch schon betagte Lightroom-Version 5.7.1 unter 10.15 immer noch lauffähig (und wenn man erst mal, siehe Punkt 1, den DNG-Konverter zum Laufen gebracht hat, auch mit Rohdaten neuerer Kameras kompatibel); ich muss also vorerst nicht auf Capture One umsteigen. Damit hatte ich nun gar nicht gerechnet, aber schön, dass der Tag auch eine angenehme Überraschung hatte.

* außer InDesign (das ich für die Firmenkunden zwangsläufig schon länger im Cloud-Abo habe) laufen unter 10.15 jetzt auch die übrigen Programme der Suite nicht mehr; Photoshop und Illustrator werde ich erst mal durch die entsprechenden Affinity-Produkte ersetzen, denn dieses unfeine Abo-Modell wird boykottiert, wo immer es irgend geht.

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