Digital,  Randbemerkungen

Sammelnotizen (Forts.)

Norddeutsche Wiesenlandschaft mit überfrorener Pfütze unter blauem Himmel
Auch schon wieder drei Wochen her … Gefroren sind die Pfützen schon länger nicht mehr. An ein aktu­elles Bild war heute aber nicht zu denken, den ganzen Tag schon brausen die Orkanböen ums Haus.

Also: Die Spiegel-Titel­geschichte ist tatsäch­lich nicht annä­hernd so schlecht wie das Cover, sondern sogar recht inter­essant. Aller­dings wird halt auch deut­lich, dass es auf dem Gebiet ener­geti­scher Gebäude­sanie­rung derzeit weit mehr Fragen als Antworten gibt.

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Gewisser­maßen das Gegen­teil des Spiegel-Arti­kels, nämlich eine leid­lich seriös daher­kommende Head­line, gefolgt von einer großen Por­tion gequirl­ten Blöd­sinns, könntet ihr dieses Wochen­ende in der Neuen Zürcher lesen. Wuss­tet ihr zum Beispiel, dass Steaks auf Bäumen wachsen? Das schreibt Josef Joffe zwar nicht wört­lich; aber er sugge­riert es, wenn er dem Vega­nismus unter­stellt, für das Abholzen von Wäldern verant­wort­lich zu sein, und dabei unter­schlägt, um wieviel mehr das für die Rinder­zucht gilt. Solcherlei Unfug gibt es in diesem Artikel zuhauf, nur not­dürftig getarnt unter einem Deck­mäntel­chen kriti­scher Betrach­tung des Umwelt­schutzes als angeb­licher Reli­gion. Traurig anzu­schauen, wenn gebil­dete Menschen sich in der Gegen­wart nicht mehr zurecht­finden und ihrem Bedürfnis nach­geben, intel­lektuell unkon­trol­liert um sich zu schlagen …

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Aber damit dies nicht auf eine allzu düstere Note endet, empfehle ich euch jetzt noch den gest­rigen Böhmermann – das ist nicht immer meine Sorte Humor, aber dieses Mal war es wieder ziem­lich prima. Und vor allem dank Prof. Melanie Brink­mann (ab Minute 5) auch ausge­sprochen infor­mativ – deut­lich klüger jeden­falls als mancher Text gewisser Feuil­letons, hüstel.

6 Comments

  • derbaum

    also das mit den steaks und den bäumen hat einen seriösen hintergrund – es gibt ein buch darüber ( https://bit.ly/3ra06ZQ ) auch bei mir im regal. und es geht darum das die schweine in früherer zeit in den wald getrieben wurden um eicheln zu fressen – das macht nunmal das steak schmackhaft. wenn das so aus dem kontext gerissen wird isses eben shic….

    ansonsten hoffe ich das euer dach noch da ist – hier püstet es ein weing aber mehr (noch) nicht…

    • Christian Wöhrl

      Das mit den Schweinen früher im Wald kenne ich auch, aber das ist bei diesem Artikel nicht der Punkt. Der kritisiert ausdrücklich pflanzliche Nahrung dafür, dass für den Anbau von Getreide Wald gerodet werden muss. Aber wo wächst das Getreide, das im heutigen industriellen Maßstab Rindern gefüttert wird? – In meinen Augen ist das NZZ-Stück ein Musterbeispiel dafür, wie ein alter weißer Mann (hier nicht als äußerliche Beschreibung, sondern als Geisteshaltung gemeint) nicht wahrhaben will, dass seine vermeintlich ewigen Wahrheiten nicht mehr gültig sind. Solche Texte sind reine Akte der Verzweiflung, aber solange sie von genug Leuten als gleichwertige Diskussionsbeiträge wahrgenommen werden, haben sie einiges Zerstörungspotenzial.

      Apropos: Das Dach ist noch drauf 🙂 Außer ein paar Blumentöpfen steht auch alles noch an seinem Platz.

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