Gartenmomente
Okay, ihr seid für den Flausch hier. Aber vorher einmal kurz zu den ernsteren Dingen:
Schon vor der Veröffentlichung des jüngsten IPCC-Reports (Assessment Report 6, Working Group 3) und viel mehr noch in den Tagen danach habe ich Lesezeichen und Material dazu gesammelt; aber es gelingt mir nicht, meine Gedanken dazu in eine auch nur halbwegs lesbare Form zu bringen. Als westliche Gesellschaften haben wir vermutlich eine sehr hollywoodeske Vorstellung der Apokalypse und können mit einer sich extrem langsam aufbauenden Katastrophe offensichtlich nur mit Verdrängung umgehen, denn anders kann ich mir das verbreitete mediale Desinteresse am Report, der an Deutlichkeit und Drastik nicht spart, nicht erklären. In den Worten von António Guterres bei der Vorstellung (aus der Übersetzung seiner Rede bei falter.at):
KlimaaktivistInnen werden manchmal als gefährliche Radikale dargestellt. Doch die wirklich gefährlichen Radikalen sind die Länder, die die Produktion fossiler Brennstoffe vorantreiben.
Also, bevor ich hier noch länger auf meinen unzähligen Bookmarks sitzen bleibe, gebe ich euch wenigstens knapp kommentiert ein paar lesenswerte Links weiter (D bzw. E steht für Deutsch bzw. Englisch):
Hier der angenehm lesbare erste Teil einer angekündigten Serie (E) über die Erkenntnisse aus dem Report von Klima-Journalistin Amy Westerveld.
Hier eine eher technische Analyse mit vielen Grafiken (E) über diverse Szenarios, wie die Erwärmung begrenzt werden könnte – da muss ich selbst noch tiefer reinlesen.
Ein Deutschlandfunk-Kommentar vorgestern (D), der für mein Empfinden zumindest ein Gefühl für die Dringlichkeit des Themas vermittelt – in reichweitenstarken Medien leider immer noch eine Seltenheit.
Muss Wissenschaft lauter werden?, fragte Prof. Sebastian Seiffert (D) bereits im März, anlässlich des 3. Geburtstags der Scientists for Future.
Hier wird die wahrscheinlich bisher meistverbreitete Grafik aus dem jüngsten Teil des Reports im Detail erklärt (E).
Auf Basis eines mittleren (also einigermaßen realistischen) Szenarios für die Klimaentwicklung hat die Berliner Morgenpost sehr eindrucksvoll interaktiv visualisiert (D&E), wie es um die Bewohnbarkeit der Welt am Ende dieses Jahrhunderts aussehen könnte. Schaut euch da mal in Ruhe um, und versucht dabei dieselbe zu bewahren …
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Und nun: Eskapismus in Gestalt zweier heutiger Gartenbesucher.
2 Comments
Mathilda
Der Amselrich braucht eine größere Wanne zum Baden. Er schaut nicht begeistert aus 😂
Christian Wöhrl
Auf mich machte der gestern eher den Eindruck, balzgestresst zu sein – die Jungs kloppen sich hier ja den ganzen Tag lang. (Anderthalb Meter weiter hätte er übrigens auch ein olympisches Wettkampfbecken, also eine 30×40-cm-Laborwanne, aber die kleinen werden allgemein besser angenommen …)