Windmühle
Ein dekoratives Bild ohne tieferen Sinn zum Wochenende, entstanden neulich bei einer Radtour im Hinterland der Geltinger Bucht. (Wo ich dank 9-Euro-Ticket einfach spontan hinfahren konnte – diese Freiheit werde ich sehr vermissen. Aber darauf im Detail einzugehen würde bedeuten, schon wieder über die Rolle der FDP schreiben zu müssen, und das versuche ich mir grade abzugewöhnen. Schlechte Menschen, der Mühe meines Nachdenkens über sie nicht wert.)
6 Comments
Frau Momo
Die Geltinger Bucht haben wir uns bei unserem Kurztrip an die Schlei auch angeguckt und waren schwerst begeistert. Eine wunderschöne Gegend.
Ich versuche mir auch abzugewöhnen, mich täglich über diese Partei und ihren unsäglichen Vorsitzenden aufzuregen. Man kommt ja sonst zu nix mehr.
Der Wilhelm
Deine letzten Sätze enthalten sicherlich viele gute Vorsätze….
Aaaaaber:
Hilft es, den Unsinn einfach auszublenden, der aus dieser Ecke kommt und viele Berührungspunkte mit denjenigen hat, die noch viel weiter rechts im politischen Spektrum angesiedelt sind.
Unsinn verwandelt sich ja nicht deswegen in Sinn, weil man nicht mehr drüber redet (oder nachdenkt).
Wobei ich zugeben muss, dass ich ja auch versuche, mir öffentliches Nachdenken darüber zu verkneifen.
Aber manchmal komme ich einfach nicht umhin, es doch zu tun….
Christian Wöhrl
Okay, ich sollte präziser ausformulieren, was ich damit meine. (Dazu hatte ich schon in den letzten Tagen mehrere Anläufe genommen; einmal war das Ergebnis auch über Nacht online, aber dann fand ich es doch nicht klar genug, um es stehen zu lassen.)
Also: In meinen Augen ist die FDP eine ungeeignete Adressatin von Kritik, weil ich nicht glaube, dass man ihre aktuell wichtigsten Akteur*innen mit rationalen Argumenten erreicht. Denn sie ist ja selbst sehr rational insofern, als sie
ehrlich undkonsequent im Sinne ihrer Stammklientel agiert: Wer von menschenfeindlicher, klimafeindlicher, antiaufklärerischer, nationalchauvinistischer, asozialer Politik persönlich profitiert, wählt die FDP und wird zuverlässig gut bedient. Und die im Vergleich zu explitit ultrarechten Parteien dekorative Oberfläche nebst geschicktem rhetorischen Blendwerk sorgt dafür, dass sich zusätzlich genug leicht Beeinflussbare finden, die der Lobbytruppe dann über die 5%-Hürde helfen.Zu kritisieren sind vielmehr die beiden anderen Koalitionäre in Berlin, weil sie ihrem Wurmfortsatz so ziemlich alles durchgehen lassen und dabei regelmäßig Positionen räumen, die an ihrem jeweils eigenen Markenkern kratzen. Nun gucken wir uns die Sache zwar schon lange genug an, um zu wissen, dass die SPD keineswegs mehr für lupenrein soziale Politik steht, ebensowenig wie die Grünen für konsequente Ökologie – beide fallen nur zu gern immer mal wieder auf attraktive Lügen neoliberaler Ideologie rein. Aber entscheidend ist mir, dass diese Parteien zumindest noch überwiegend für die Versprechungen von Sozialem bzw. Ökologie gewählt worden sind und, im krassen Kontrast zur FDP, ihre Klientel kontinuierlich verraten.
Wenn wir also mit Protest und Kritik etwas ändern wollen, dann sind Grüne und SPD unsere Adressaten – bei Lindner und Konsorten lohnt es sich nicht mehr, da sind Hopfen und Malz verloren.
Der Wilhelm
„Zu kritisieren sind vielmehr die beiden anderen Koalitionäre in Berlin, weil sie ihrem Wurmfortsatz so ziemlich alles durchgehen lassen “
Das ist der Punkt.
Denn die FDP macht ja genau das, was sie schon immer gemacht hat und was man auch zu Beginn dieser Koalition von ihr erwarten musste: Sie bremst alles aus, womit ihre Klientel unzufrieden sein könnte….
Ergo liegt der Fehler schon da, wo die ersten Vorgespräche für diese Koalition aufgenommen wurden.
Und ich habe noch wie heute im Ohr, was Lindner vor fünf Jahren von sich gegeben hat:
„Lieber gar nicht regieren als schlecht regieren“
Das hätten sich rot und grün auch zu Herzen nehmen sollen, bevor sie sich aufs Lindners Linie haben ziehen lassen.
Gerhard
Mit Speck fängt man Mäuse. Will man Bedeutung haben, muß man ordentlich Speck auslegen.
Diese Partie hat ja auch geschickt junges Klientel hinzugewonnen, also nicht betuchte, indem sie sagte: Wir verteten eure Wünsche nach Freiheit, wo es immer es Euch dürstet.
Bernhard
Politik hin oder her, das Mühlenbild gefällt mir einfach, lieber Christan
LG Bernhard