Sollbruchstelle
Sehr geehrte Damen und Herren,
unser Wasserkocher [Modellname] ist nach vier Jahren haushaltstypischer Nutzung kaputt gegangen, indem der Einschalter im Inneren gebrochen ist. Dasselbe war uns vorher bei einem identischen Modell schon einmal passiert, damals hat der Verkäufer den Kocher aus Kulanz ausgetauscht. Diesmal habe ich neugierhalber geschaut, was dort genau passiert ist, und habe das Gerät so weit aufgeschraubt, dass ich die geborstenen Teile entnehmen konnte. Dabei fiel mir auf, dass das mechanisch belastete Bauteil, der beidseitige Hebelarm, nur aus sehr dünnem Plastik besteht und offensichtlich als Sollbruchstelle ausgelegt ist – dieser Bereich kann augenscheinlich nicht mehrere tausend Schaltvorgänge aushalten.
Ich finde das sehr schade, denn bei entsprechender Pflege könnte so ein Kocher ja durchaus noch einige Jahre länger nutzbar sein. Leider ist auf Ihrer Website auch kein Ersatzteil für diesen Schalter zu finden. Unter Umweltaspekten ist das desaströs – kann es wirklich notwendig sein, so ein Gerät nach wenigen Jahren im Elektroschrott entsorgen zu müssen, oder wäre es doch noch reparabel?
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Bin gespannt, ob ich was höre. Ist jedenfalls zu figgeliinsch, um es mit meinen Bordmitteln zu reparieren.
2 Comments
Andreas
Da ist wohl mein Kommentar von gestern (wg. nicht eingeschaltetem Javascript m-( ) verloren gegangen … also noch mal:
Das selbe Problem hatte auch unser Kocher. Plastikgabel, durchsichtig, unverstärktes Material, an den kleinen Endgabeln gebrochen.
Eine kleine Runde Sägen, Feilen und Biegen später hatte ich die Gabel aus ca. 1mm dickem Edelstahlblech nachempfunden. Da man mit dem Blech schmaler bauen und alles nachträglich hinbiegen kann, kommt es nicht so genau auf die Maße an. Die Minigabeln an den inneren Enden habe ich erst flach gefertigt und dann die Arme der großen Gabel um 90° verdrillt. Edelstahl macht das gut mit. Das Ersatzteil hält sicher länger als der ganze Rest des Geräts – und fasst sich schöner an 🙂
„Does it spark joy?“ – „Yess!“
Christian Wöhrl
Danke Andreas, das ist eine super Idee! Ich bin ja selbst eher der Holzbastler – sehe ich hier nicht – und hatte ersatzweise auch schon über wärmeverformbaren Kunststoff nachgedacht, aber auch nicht so richtig mit Überzeugung. Ich verstehe halt ziemlich wenig von Elektrik und hätte ein bisschen Respekt davor, hier mit leitendem Material zu hantieren, aber immer, wenn ich was laut Hersteller Irreparables wieder zum Laufen bekomme, ist das eben so ein Sparking-Joy-Moment 🙂