Sammelnotizen 19. März
Heute um die Mittagszeit habe ich mich privilegiert* gefühlt.
Als ich mir nämlich auf dem Weg zum Einkaufen vergegenwärtigte, dass der kürzeste Weg zum Supermarkt mich durch einen Wald führt, dessen grüne Explosion augenscheinlich unmittelbar bevorsteht; der tägliche Waldspaziergang wird nun quasi zum Pflichtbestandteil meiner elementaren Daseinsvorsorge. Das verbindet diverse Vorteile aufs Angenehmste: körperliche Bewegung in der Mittagspause, einen Fixpunkt zur Strukturierung des Alltags – und die Unmöglichkeit, etwaiger Versuchung zum Hamstern nachzugeben, wenn ich zu Fuß und mit dem Rucksack zum Einkaufen gehe.
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Es ist wirklich bemerkenswert schwierig, Fake News von echten zu unterscheiden. Gestern Nacht habe ich mich bei Heise über die Meldung aufgeregt, dass ein Hersteller von medizinischen Bauteilen einerseits den dringenden Bedarf in Italien nicht decken kann und andererseits einem Maker, der die Teile im 3D-Drucker nachbaut, mit Patentklage droht. Klingt erst mal plausibel … und heute lese ich beim Standard, der Part mit der Klage sei völlig falsch. – Siehe aber auch die Aufregung um Ibuprofen und Corona: Obwohl das auf den ersten Blick wie eine klassische Ente aussah, scheint laut nachgeschobenen medizinischen Berichten doch ein bisschen was dran zu sein. – Wie gesagt: bemerkenswert schwierig. Also lieber einmal öfter durchatmen oder auch einmal drüber schlafen und dann erst noch mal nachlesen, bevor man die jüngsten News überstürzt weiterreicht. Ich werde mich hier mit Corona-Links jedenfalls auch zurückhalten.
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Und was mache ich nun mit meinen namensgebenden Silberpixeln? Wird wohl doch erst mal darauf hinauslaufen, für die nächste Serie den Archivserver zu durchflöhen, denn auch wenn meine Film- und Chemie-Vorräte locker bis ins nächste Jahr reichen, schrecke ich doch vor Dunkelkammerarbeit zurück, solange nicht absehbar ist, wann ich die verbrauchten Ansätze ins Recycling geben kann.
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* wenn ich dieses Gefühl richtig deute; es war jedenfalls, das nur am Rande, das ungefähre Gegenteil dessen, wie es sich meistens anfühlt, in einem ohnehin eher prekären Sektor des deutschen Wirtschaftslebens ein Soloselbstständiger zu sein …
One Comment
derbaum
das ist wohl wirklich ein privileg – durch den wald einkaufen zu gehen!