Road To Nowhere?
Nach ein paar Tagen im Raum Frankfurt/Offenbach – es wird noch Fotos geben – zwecks Familienbesuchs haben wir auf der Rückreise noch einen Ultrakurzurlaub in Nordhessen angehängt, um, wie bereits angedeutet, ein bisschen an der Werra Fahrrad zu fahren. Auf der Fahrt dorthin bot sich irgendwann das oben gezeigte Bild – zu sehen ist das Nordportal des Tunnels Holstein auf dem in Bau befindlichen Teilabschnitt Kassel–Herleshausen der BAB 44. Im verlinkten Wikipedia-Artikel ist unter anderem zu erfahren, dass für diese 64 km derzeit Baukosten von 2,4 Milliarden Euro erwartet werden; aber nicht nur deshalb kann man sich schon mal fragen, ob solche Projekte noch in die Zeit passen. Und wenn man jetzt einfach mit der Buddelei aufhörte und das noch nicht verbratene Geld lieber in nachhaltigere, zukunftsfähigere Infrastruktur-Projekte investierte als ausgerechnet in so was Vorgestriges wie Autobahnen? Dann stehen halt ein paar ungenutzte Tunnel in der Landschaft – so what, die örtlichen Fledermaus-Populationen wären sicher nicht undankbar …
Nachtrag, 2.11.: Das war ja ein brandaktueller Gedanke, siehe hier.
6 Comments
Gerhard
Die wissen doch garnicht und zwar absolut, wo sie hinwollen.
Wenn man die Umweltprobleme IRGENDWIE stemmen will, braucht man ein Gesamtkonzept und da mangelt es doch massiv.
Offenbar sind die Probleme in ihrer schieren Anzahl zu groß und das Beharrungsvermögen in altes Herangehen noch viel grösser.
Christian Wöhrl
Gesamtkonzept … tja, das müsste halt eins sein, das ein paar grundsätzliche und über Generationen verinnerlichte Annahmen radikal infrage stellt. Im Grunde müssen wir Bürgerïnnen uns den echten und den vermeintlichen Zwängen unseres Wirtschaftsmodells konsequent verweigern, nur noch kaufen und konsumieren, was wir elementar benötigen, und alles darüber hinaus boykottieren, sofern es mit Ressourcen- und Energieverbrauch einhergeht. Ein paar wenige wissen ja schon, dass wahrer Luxus aber auch gar nichts Materielles an sich hat, aber bis zu einer kritischen Masse ist es noch weit, fürchte ich.
Gerhard
Die kritische Masse wären etwa 25%, das hatte ich mal in anderem Zusammenhang vor Jahren gelesen.
Christian Wöhrl
Kommt einem auf den ersten Blick erstaunlich wenig vor, wenn es darum gehen soll, einem Gesamtsystem eine neue Richtung zu geben. Na ja, andererseits reichen 25% neuerdings ja schon, um eine Bundestagswahl zu gewinnen 😉
Bernhard
Lieber Christian,
bei uns hier im Großraum Stuttgart werden nun Fahrradschneisen durch die Wälder und Felder geschlagen. Der Versiegelung macht es nichts aus ob vom Fahrrad oder Auto … In Tübingen gibt es sogar beheizte Fahrradbrücken… CO2 Ausstoß ich höre dich tapsen …
LG Bernhard
Christian Wöhrl
Man wundert sich wirklich, wieso Fahrradwege partout asphaltiert sein müssen. Aber das mit der beheizten Brücke – je nachdem, welchen Ursprungs der Strom ist, finde ich das nicht doof. Auf zwei Rädern ist auch leichter Bodenfrost schließlich viel kritischer als auf vieren.