Digital,  Randbemerkungen

Sammelnotizen, 2. Dezember

Wieso Dezember – war nicht gerade noch Mai?

Impfen 1 Kurzer Service-Hinweis für die Nord­west­lichter unter euch: Seit heute am Vor­mittag werden auf impfen-sh.de Termine der Impf­zentren landes­weit auch für Unter-60-Jährige vergeben (Erst-, Zweit-, Booster­pieks). Nach meinem Eindruck laufen die Server inzwi­schen wesent­lich geschmei­diger als während der Früh­jahrs-Chaos­tage, und min Fru hatte nach fünf Minuten ihren Termin.
(Caveat: Die Zentren verimpfen aktuell nur Moderna, das von der Stiko nicht für U30 empfohlen wird; jüngere Menschen werden dort nur auf eigenen Wunsch nach indivi­dueller Risiko-Abwägung versorgt.)


Impfen 2 Ein Gedanke, den ich schon länger herum­trage, bei Spektrum der Wissen­schaft ausführ­lich darge­legt: Könnte die allhier erstaun­lich verbrei­tete Impf­gegner­schaft damit zusammen­hängen, dass wir durch den Stellen­wert, den Homöo­pathie und Co. in unserem Gesund­heits­system genießen, den Eindruck vermit­teln, evidenz­basierte Wissen­schaft sei letzt­lich auch nicht besser als x-belie­biger esote­rischer Quatsch?


Knipsen Noch ein paar Einzel­bilder aus Lüneburg:

Leuphana-Hauptgebäude, stark mit dem Tele komprimiert, scheinbar direkt neben Windrädern

Spiele­reien von der Aussichts­platt­form des Wasser­turms – aus diesem Blick­winkel kommt die kompri­mierende Bild­wirkung des langen Teles (300mm am Micro-4/3-Sensor) besonders gut zur Geltung. Bis hin zur opti­schen Täuschung: In echt stehen die Wind­räder keines­wegs direkt neben dem Uni-Gebäude, sondern Luft­linie rund 2km entfernt.

Das Treppen­haus im Wasser­turm – die blaue Lackie­rung ist immens effektvoll:

Die Mensa der Universität, 30 Sekunden Belichtungszeit bei gefühlt deutlich stär­kerem Wind, als man den Bäumen im Bild ansieht:

Uni-Mensa in Lüneburg, Nachtaufnahme mit ziehenden Wolken

Schreiben Selbst­kritische Anmer­kung: Der Satz da oben bei Impfen 2 hat von Könnte bis Quatsch? insgesamt 301 Zeichen in 35 Wörtern, darunter diverse Fremd­wörter, und die Neben­sätze sind auf mehreren Ebenen struktu­riert. Anders gesagt: Meine Schreibe ist das Gegen­teil von barriere­frei. Das liegt daran, dass ich an meinen Blog-Texten in der Regel nicht arbeite, sondern sie auf kürzestem Dienstweg Hirn–Hand runter­tippe. Und das liest sich eben so, wie ich denke – meist fürchter­lich kompli­ziert. Hm.
Merkt man, dass ich gerade eine Uni-Arbeit meiner Tochter zum Thema Inklu­sive Medien­nutzung gegen­gelesen habe? Spät genug bin ich ja dran mit dem Thema, und tatsäch­lich denke ich bis heute nicht mal immer (aber doch immer öfter) daran, meinen hier verwen­deten Fotos einen alt-Text als Bild­beschrei­bung zu spendieren.
Falls also unter euch Mitle­sende sind, die sich in diesem Blog, an welcher Stelle auch immer, mehr Barriere­freiheit wünschen, würde mich das sehr interessieren.

9 Comments

  • derbaum

    die bilder sind toll – vor allem die zwei fassaden. das blaue ist nicht meins – genau wie ich keine blauen leds mag…

    mit dem schreiben das ist mir nicht aufgefallen – aber ich bin wohl in deser beziehzng auch nicht wirklich gehandycapt… (36 worte – wenn ich mich nicht verzählt habe 😉 )

    • Christian Wöhrl

      So sehr ich Blau im allgemeinen liebe: Im ersten Moment fand ich es im Treppenhaus auch gewöhnungsbedürftig bis schwindelerregend. Aber dann mochte ich es sehr.
      36 Wörter, wenn du x-beliebig als zwei definierst … der Word-Zeilenzähler nimmt es als eins an 🙂

  • Frau Momo

    Ich wohne doch im falschen Bundesland. In HH läuft gar nix geschmeidig. Vielleicht stelle ich mich einfach mal bei Euch an. Moderna hätte ich eh am liebsten, wird ja empfohlen, wenn man vorher Biontech bekommen hat.
    Ach, ich muss mal wieder nach Lüneburg mit mehr Zeit für Fotos und weniger für Shopping. Oder geht auch beides? 🙂
    Ich schreibe tatsächlich auch immer eher im direkten Hirn-Hand Modus und habe mir bisher wenig Gedanken um die Barrierefreiheit gemacht, jedenfalls nicht um die sprachliche.
    Zum Thema Homöopathie und Impfung habe ich heute eine schöne Satire in der Welt gelesen (nicht meine tägliche Lektüre, aber satirisch sind die gelegentlich richtig gut):
    welt.de/satire/article232493413/

    • Christian Wöhrl

      Was da in HH offensichtlich schiefgeht beim Impfen, ist wirklich enorm. Man würde denken, dass das bei einem Stadtstaat eher noch leichter zu organisieren ist als in der Fläche.
      Das Shopping-Foto-Dilemma stellt sich je nach Größe der Fototasche, würde ich sagen. Wenn ich was einkaufen will, geht nur eine Kamera mit Normalobjektiv mit.
      Ich wusste tatsächlich nicht, dass die Welt-Website auch echte Satire hat, also jenseits der Meinungsbeiträge ihres Chefredakteurs … Diese ist wirklich hübsch; der dort verlinkte Artikel zur Koblenzer Apotheke ist wohl leider ernst gemeint.

      • Frau Momo

        Das ist in der Tat ein Dilemma.. shoppen und Photoausrüstung mitschleppen 🙂 Beim Wasserturm kann man das Problem lösen. Da ist direkt ein Parkhaus 🙂 Für den Rest von Lüneburg reicht ja auch kleines Besteck.
        Die Welt hatte früher mal eine Rubrik des Praktikanten.. die war wirklich richtig witzig, aber die gibt es wohl leider nicht mehr

  • Darf man das?

    Ich habe mich nach Flauschbeauftragtemtum beim Ex-Job nun dem Barrierefreiheitsbeauftragtemtum im aktuellen Job verschrieben. Ist das herrlich, wie man damit den Leuten auf den Sack gehen kann… Niemand will darüber nachdenken, dabei ist die Wahrscheinlichkeit gar nicht mal so gering, dass es einen irgendwann selber trifft. Die schwindende Sehkraft, die leiser werdende Welt.
    Von daher: Schön, wenn du und dein Nachwuchs sich damit beschäftigen 🙂
    (Immer gut für Bildbeschreibungen (wenn kein alt-Text) in sozialen Netzwerken: Hashtags. Und zwar Hastags, in denen neue Worte mit einem Großbuchstaben anfangen und Abkürzungen mit Großbuchstaben geschrieben werden. #NirgendsIstEsSoSchönWieInSH )

    • Christian Wöhrl

      Das mit den Hashtags ist interessant. Werden die Großbuchstaben gebraucht, damit Screenreader das Wort strukturieren können, oder hat das noch mal einen anderen Sinn?

      • Darf man das?

        Das ist in erster Linie für die Screenreader, ja. Nur so erkennen die, dass da n neues Wort anfängt.
        Es dient aber auch der Verständlichkeit. Stichwort leichte Sprache, Legasthenie und Co. Für jemanden, der mit Buchstaben Mühe hat, wirds dann leichter, die einzelnen Worte zu erfassen. Und keine Blumento Pferde zu suchen.

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert