„…not a perfect simulation of the future“
Nach eigener Aussage nur ein Spiel, keine perfekte Simulation der Zukunft: Dennoch ist das Climate Game der Financial Times (nur Englisch) eine empfehlenswerte Sache.
Hier spielt man über drei Runden von 2022 bis 2050 Szenarien durch, um in den Sektoren Elektrizität, Gebäude, Transport und Industrie die Treibhausgas-Emissionen möglichst auf Null zu senken, ohne dabei die Effizienz aus den Augen zu verlieren, und wie im richtigen Leben merkt man manchmal erst sehr spät, ob eine bestimmte Maßnahme wirksam war oder nicht. (Viel hilft viel gilt übrigens nicht pauschal, und wenn die 100 Effort points, mit denen man startet, vor 2050 aufgebraucht sind, ist Game over.) Das Ganze ist natürlich stark vereinfacht, aber gar nicht doof gemacht. Ich bin zwar qua Interesse informiert genug, um schon im ersten Versuch bis 2050 nicht nur durchzukommen, sondern auch knapp auf dem 1,5-Grad-Pfad zu bleiben; aber die Industrie war meine Achillesferse – in diesem Sektor habe ich noch zwei Durchgänge gebraucht, um auch hier auf Nettonull zu kommen.
Good luck. The planet is counting on you.
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Schönes Wetter heute – für Frühjahrsputz, nämlich im muskelkraftbetriebenen Fuhrpark des Haushalts. Überall entschmoddern, hier ein bisschen Kette spannen, da Bremsbeläge wechseln, dort die Hydraulikleitungen entlüften, und schon ist der halbe Tag rum. Parallel dazu regte sich Frau Tochter über den Süddeutsche-Artikel Wer Tiere liebt, sollte sie essen auf, und womit? Mit Recht. Im Netz ist er hinter Paywall, daher kein Link. Aber wenn ihr an die SZ von heute kommt, lest mal rein. Unglaublich, mit was für lange überlagertem Gedankenmüll man heutzutage noch eine Zeitungsseite füllen kann. Und jetzt freuen wir uns alle auf Teil zwei der Serie, Die fünf besten Rezepte für Entrecôte vom Golden Retriever …
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Danach hab ich bisschen Nachrichten geguckt, wobei mir mein not-quite-Lieblingsnordlicht W. Kubicki übern Schirm flimmerte. Und wie der Zufall manchmal so spielt, fiel mir beim anschließenden Rasenmähen (Menno, unsere Gastkaninchen könnten ruhig mehr Appetit entwickeln …) eine hübsche Definition ein:
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So, und jetzt Daumen drücken, dass morgen nicht la putain de Putin die Stichwahl gewinnt. Nicht dass ich ein Fan von Macron wäre, aber er ist wenigstens Europäer …
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Und sonst noch? Letzter Sonntag im April – ihr wisst, was das bedeutet 🙂
2 Comments
Frau Momo
Ich habe keine SZ Abo, aber ich erahne die Argumentation. Wir essen ja nach wie vor Tier, wenn auch nur, wenn wir wissen, wo es herkommt und wie es gelebt hat. Damit reduziert sich der Konsum quasi von selbst. Aber ich erdreiste mich nicht, mir vorzulügen, dass ich durch meinen Fleischkonsum einem Tier quasi erst ermögliche, ein gutes Leben zu führen.
Mich würden dann übrigens, der Logik folgend, Rezepte für Katzen interessieren. Ich liebe meine beiden sehr und zumindest unser dicker Kater gäbe einen ordentlichen Braten.
Was Frankreich angeht, ich bin auch kein Fan von Macron, ich bin aber noch viel weniger Fan von faschistischen Damen wie von Faschisten im Allgemeinen. Sollte sie die Wahl gewinnen, hätte das verheerende Auswirkungen auch auf Europa.
Herr Lindner möchte ürigens keine Steuerabesenkung auf Lebensmittel, weil davon ja auch die profitieren, die es nicht brauchen. Kommt der eigentlich noch mit sich selber mit? Dann doch lieber die Spritrabatte….. puh, nee, ich geh jetzt mal raus in die Sonne. Hält ja sonst kein Mensch aus.
Thore
Volker Pispers hatte gesagt (sinngemäß): „Sozial schwach bedeutet häufig wirtschaftlich schwach. Meist sind die wirtschaftlich starken sozial schwach.“.