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Über Kamerun nach Berlin

Wenn man einen Unfall hatte, soll man das dabei verwendete Verkehrs­mittel ja möglichst schnell wieder benutzen, damit man sich gar keine Unsicher­heiten ange­wöhnt (oder so ähnlich). Jeden­falls bin ich defi­nitiv in Übung geblieben, denn in den ersten 12 Juni­tagen sind gut 700 Fahrrad­kilo­meter zusammen­gekommen – allein rund 610 dadurch, dass ich zu einer Wochenend-Veran­staltung in Berlin aus eigener Kraft an- und wieder abge­reist bin …

Um den For-Future-Kongress, der mein Ziel war, soll es hier jetzt nicht gehen, sonst werde ich diese Woche nicht mehr fertig; heute möchte ich euch einfach ein paar Bilder zeigen. Für die Hinfahrt hatte ich der Schnellig­keit halber per komoot eine Rennrad-Route am Schaal­see vorbei und durch die Prig­nitz ausge­tüftelt (wobei es natür­lich, ihr kennt mich, ganz ohne Sand und Schotter nicht ausgehen konnte). Für den erforder­lichen Zwischen­stopp hatte ich mich beim Karinenhof ange­meldet – da hatte ich ein glück­liches Händ­chen, sehr nette Unter­kunft in schöner Land­schaft. Die folgenden knapp 70 Kilo­meter am zweiten Tag waren derge­stalt, dass die letzten 15 sich ungefähr so lang anfühlten wie die ersten 50 – bei Berlins Radinfra­struktur graust’s wirklich die Sau.

Der Hinweg, beide 1,3 Tage in einer Route. Der kleine Zipfel bei Kilometer 229 ist die Unterkunft.

Raus aus Berlin diesmal nicht an der furcht­baren B5 / Heer­straße, sondern nörd­lich via Charlotten­burg (Abschnitt bei Komoot). Für die Rück­fahrt ab dem Karinenhof durfte es etwas länger werden als auf dem Hinweg, ich habe mich für eine Route via Havel und Elbe entschieden. Stölln war mir bis dahin kein Begriff, ist aber span­nend da. Defi­nitiv nicht span­nend dagegen der Elbe­radweg im Raum Altmark – kilo­meter­weit direkt hinterm Deich auf schlechtem Kolon­nenweg, das ist öde. Aber man kann ja auch nach Sonnen­stand belie­bige andere Sträß­chen und Pisten nehmen, dann hat man mehr von der insge­samt sehr schönen Land­schaft. – Leider nicht im Bild: Die zahl­losen Lerchen, Störche, Würger und anderen gefie­derten Begleiter meiner Stunden in den Elb- und Aland-Auen, auch nicht die beiden kleinen Füchse, die kurz vor Boizen­burg auf dem Deich spielten …

10 Comments

  • oli

    Nicht nur eine tolle Tour mit bemerkenswerten Spot, sondern auch tolle Bilder von der Reise!
    Bin begeistert über so viel Engangement und „hartem Hintern“ – ich bin ehrlich: Ich hätte mir das nicht angetan, aber dann eben auch das eine oder andere „sehenswerte“ nicht gesehen/erlebt!

    Weiterhin gute Fahrt!

    • Christian Wöhrl

      Moin Oli, und herzlich willkommen! Das Staunen, wenn mal wieder ein „neues Gesicht“ hier kommentiert, werde ich mir wohl nie abgewöhnen … Und gleich wieder auch viel zu lesen und zu hören für mich 🙂
      Was das Erleben bei dieser Tour angeht – dem einen oder anderen Fleck unterwegs wäre es wohl gerechter geworden, wenn ich je Strecke einen Tag mehr Zeit gehabt hätte (auch in die Kirche rein statt nur von außen usw.), das Ausbalancieren von Bewegungs- und Entdeckungsbedürfnis ist immer kompromissbehaftet. Aber es muss nicht die letzte Radtour nach Berlin gewesen sein, und nächstes Mal setze ich dann andere Schwerpunkte …

  • Oli

    Och, du liegst schon länger in meinem RSS FeedReader. Dieser Post hat mich halt besonders angesprochen.
    Slow Traveling ist so eine Sache, wenn man ein Ziel zu einem Zeitpunkt erreichen muss.
    Aber definitiv sieht man vom Fahrrad aus mehr, als vom Auto aus.
    Dir weiterhin gute Fahrt UND gut Licht! 😉
    Vg, oli

  • rappel

    Tolle Tour und tolle Bilder, alles sehr schön und Klärchen war auf deiner Seite. Und überhaupt ein ambitioniertes Vorhaben, Hut ab dafür. Deinen Unfall hast du offensichtlich gut überstanden.

    • Christian Wöhrl

      Ja, fum Glück – nur die Fahnlücke ftört noch … Na ja, aber auch darum wird sich demnächst gekümmert 🙂

  • derbaum

    chapeau! einen tiefen diener vor deiner ausdauer und dem enthusiasmus! und ein riesen danke für die bilder- grossartig! die scheune mit dem grasdach – toll!

    danke!

  • Brigitte

    Mein voller Respekt für diese Leistung, auch für das Höhenprofil ! Die Fotos von der Tour gefallen mir sehr, schöne Lichtstimmungen (die man beim radeln nicht immer erwischt) Viele Grüße Brigitte

  • Brigitte

    Hallo Christian, mein Respekt für die Leistung der Bioradler ist weiter gewachsen. Dachte, da ich bei meinem Rad mit Motor mit wenig oder tlw. ohne Strom fahre, wäre ich bereit für „motorlos“ und wurde eines besseren belehrt 🙁 Die Verlinkung schaute ich an, wenn die Kraft nachläßt, erscheinen einem die Höhenmeter alpinmäßig 🙂 (Hoffe nun, dass ich das richtig rüber bringen konnte). Viele Grüße Brigitte

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