Digital,  Randbemerkungen

Umgreifen

Heute hab’ ich etwas für meine Verhält­nisse ziem­lich Radi­kales gemacht:

Und zwar habe ich an meinem Reiserad ein neues Cockpit (Lenker & Vorbau) montiert. Klingt nach nichts Beson­derem? Hm, doch – immer­hin haben wir uns 22 Jahre und um-und-bei 100.000 Kilo­meter anein­ander gewöhnt, und das alte Setup hatte schon die Eck­daten eines noch mal zehn Jahre älte­ren Rades übernommen. Das war halt ein schmaler (54 cm), flacher und nur wenig gekröpfter (12°) Lenker, mit dem ich all die Jahre zwar gut zurecht­gekommen bin; aber nachdem ich in letzter Zeit mehr­fach auf einem Rad unter­wegs war, das einen deut­lich brei­teren und stärker zurück­gebogenen Lenker hat, fand ich anschlie­ßend die Griff­position auf dem Reiserad doch nicht mehr optimal bequem und habe mich nach Alter­nativen umgeschaut.

Ein abgesägtes Ende eines AluLenkerRohrs. Daneben die Säge.

Der neue Lenker hat jetzt eine Kröpfung von 18°, was sich im Unter­schied deut­licher anfühlt, als es sich liest. Er kam ab Werk mit 70 Zenti­meter Breite, was mir dann doch etwas zu üppig war, so dass ich ihn auf 64 cm* runter­gesägt habe. Wegen der kräf­tigen S-Biegung nach vorn und oben musste auch der Vorbau gegen einen 4 cm kürzeren getauscht werden, um wieder auf ähnliche Länge der Sitz­geometrie zu kommen. Den habe ich in einer winkel­verstell­baren Variante genommen, um trotz mehr Höhe des Lenkers unter Sattel­höhe bleiben zu können; das ist etwas, was ich immer noch bequem finde, und wenn sich daran in ein paar Jahren was ändern sollte, kann der Lenker dann auch einige Zenti­meter höher wandern.

Zwei RundRohre von einer Hand umgriffen. Die Rohre haben identischen AußenDurchmesser, aber um ca. Faktor 3 bis 4 unterschiedliche WandStärke

Vermut­lich bin ich jetzt bei Gegen­wind mit etwas höherem Luft­wider­stand gestraft, aber für Touren, bei denen das ein Thema ist, habe ich das Rennrad – und ich habe den Eindruck, mit der neuen Sitz­haltung etwas tiefer atmen zu können, was ja ganz schön ist. – Einziger Wermuts­tropfen: Der neue Lenker wiegt allein schon so viel wie der alte Lenker und Vorbau zusammen. Kunst­stück, bei dieser Diffe­renz der Wand­stärken im Griff­bereich. Der alte war halt ein Sportgerät und ausdrück­lich Ultralite (mit dennoch hoher Belast­barkeit, darauf habe ich damals schon geachtet); beim neuen habe ich bloß geschaut, dass er vom Hersteller für ein sehr viel höheres System­gewicht frei­gegeben ist, als ich mit vollem Reise­gepäck auf die Waage bringe.

So, denn man auf die nächsten hunderttausend …!

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* Postscriptum, paar Tage später: Es sind jetzt nur noch 61 cm, denn in der Kletter-Position außen an den Hörnchen war es doch noch etwas breit. Aber so hatte ich mir das vorgestellt: Lieber zuerst etwas weniger wegnehmen als gleich zu viel.

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