Digital,  Randbemerkungen

Staatsfeinde also

Wisst ihr, liebe Kolleginnen und Kollegen beim „Spiegel“, es ist mir völlig egal, ob die dazu­gehörige Geschichte noch so nuan­ciert und ausge­wogen sein mag: Euer aktu­elles Cover ist das, was am Kiosk und im Netz gesehen wird und was jeden Blödi in seiner Meinung bestärkt – und das ist lupen­reine geis­tige Brandstiftung.

„Die neuen Staats­feinde“ zu titeln und das nicht etwa auf Höcke, Weidel und Konsorten zu münzen, sondern auf die Letzte Gene­ration, ist nicht nur selbst für Boule­vard-Verhält­nisse unter­irdisches Niveau, sondern beweist euer voll­kommenes Desinter­esse, euch mit den tatsäch­lichen Problemen unserer Zeit auch nur ansatz­weise ange­messen zu beschäf­tigen. Wenn das reprä­sentativ sein sollte, müsste man konsta­tieren: Die vierte Gewalt hat kapi­tuliert, es geht nicht mehr um Kontrolle der Macht, sondern nur noch darum, aus größt­möglicher Pola­risierung schnell noch etwas Profit zu schlagen, solange die Welt noch nicht bis vor der eigenen Haustür brennt.

Erbärmlich, mehr ist das nicht.

***

Auch sonst war es mal wieder eine Woche der journa­listischen Tief­punkte. Nein, es ist eben nicht Lisa Paus, die schänd­licher­weise ein wich­tiges Gesetz blockiert – das frag­liche Wachstums­förderungs­gesetz ist die eigent­liche Blockade, weil es allzu offen­sicht­lich dazu dient, Christian Lindner einen Vorwand zu verschaffen, unter Verweis auf sinkende Steuer­einnahmen die von ihm so unge­liebte Kinder­grund­sicherung sabo­tieren zu können. Und es wurde wirklich aller­höchste Zeit, dass endlich mal jemand bei den Grünen Rück­grat zeigt – darauf haben wir schließ­lich seit Beginn dieser kaputten, dauer­gelb blin­kenden Ampel meist umsonst gewartet.

***

Fahrradbilder zum Wochenende, frisch von heute:

Ein schwarzes Fahrrad von vorn, auf einem AsphaltWeg am FeldRand, vor tief stehender Sonne.

Effekthascherei mit dem Handy – bisschen Ultraweitwinkel, bisschen Portrait-Modus. Und mein neues Cockpit in der aktuellen Evolutionsstufe. Es sieht für die linke Hand ein bisschen eng aus, dafür liegt die Klingel jetzt direkt unter dem Daumen und der Rückspiegel trägt nicht mehr ungünstig nach außen auf. (Die schmucken Stellen an der Daumenwurzel sind noch von neulich. Mal gucken, ob das jetzt so bleibt.)

One Comment

  • Der Wilhelm

    Ich lese den Spiegel zwar regelmässig online, aber das Titelbild war mir noch gar nicht aufgefallen.
    Doch ich gebe Dir Recht: Das ist wirklich unterirdisch und steht auch im krassen Gegensatz zu dem wie der Spiegel noch vor einiger Zeit über die letzte Generation berichtet hat….

    Also Grund, das mal weiter zu beobachten und ggf. mein Abo nochmal zu überdenken.

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert