Digital,  Randbemerkungen

Vermischtes mit Regen

Würde ich dies Blog als ernst­haftes Tage­buch betreiben, dann hätte ich bereits vor einer Woche berichten müssen, dass wir die Klima­krise nicht mehr nur vor der Tür hatten, sondern dass sie uns (wie vielen anderen im Ort) auch in den Keller geschwappt ist. Aber gemessen an dem, was derzeit in anderen Teilen des Landes los ist, ist knöchel­tief Wasser, das um die Vorräte plät­schert, wohl kaum der Rede wert … Riecht noch etwas muffig, aber ernst­haft Schaden hatten wir nicht; nervt halt nur ein biss­chen. Bayern und drumrum sind momentan ja deutlich schlimmer dran. (Apropos: Hat man an der Donau eigent­lich auch schon den Aiwanger Hubsi gesichtet, der ja seiner­zeit den dortigen Hoch­wasser­schutz ziem­lich gründ­lich zusammen­gestrichen hatte? Der könnte sich da zur Abbitte prima nützlich machen: Als Heißluft-Gebläse ist er – genau wie sein Chef – einfach großartig …)

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Soll ja immer noch Leute geben, die sich wundern, wo der viele Regen herkommt. Nun, zum Beispiel aus dem Nord­atlantik:

Dessen Ober­flächen-Tempe­ratur erreicht im nunmehr 14. Monat in Folge nahezu täglich neue Höchst­stände, und wärmeres Wasser verdunstet nun mal schneller. Eine wärmere Welt ist zumal in unseren Breiten vor allem eine feuch­tere Welt, die Physik hat da ihre Regeln. (Und hier eine vergleichbare Grafik fürs Mittelmeer.)

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Auch ziemlich viel Regen gab es beim Klimastreik zur Europawahl vorgestern. Waren dann aber doch ein paar Uner­müdliche auf der Straße:

Mein Endlosformular für die Wahl hab ich inzwischen beim Amt einge­worfen. War dann doch noch etwas mehr Recherche, denn ich hatte bei den diversen webbasierten Entschei­dungs­hilfen zwar viele Überein­stimmungen jenseits der 95%, aber auch dann kann es erfahrungs­gemäß noch Forde­rungen geben, die für mich ein No-go wären (reales Beispiel: die Atom-Freund­lichkeit einer ansonsten program­matisch für mich sehr attrak­tiven Gruppierung). Also: Bei allen Parteien in der engeren Wahl zumindest einen längeren Blick ins jewei­lige Programm werfen – wie es auf dem Plakat oben so schön heißt: Demo­kratie ist Handarbeit.

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Nächsten Sonntag darf es gerne nicht regnen: Dann ist in und um Hamburg nämlich Fahrrad­stern­fahrt. Habe mir erst­mals einen Hut aufsetzen lassen und über­nehme die Touren­leitung für eine kleinere Teil­strecke. Bin sehr gespannt.

4 Comments

  • Christian Wöhrl

    Apropos Heißluft-Gebläse: In https://x.com/Markus_Soeder/status/1797286486343102471 findet sich der Satz „Schwere Klimaereignisse werden leider in Zukunft zunehmen.“ Natürlich weiß Söder das, er ist ja nicht annähernd so dämlich, wie seine Politik es suggeriert. Die ist wohl nur aus zynischer Berechnung so erratisch und gaga, ihr eigentliches Leitmotiv war vermutlich schon immer „Nach mir die Sintflut“. Tja, das mit dem „Nach mir“ hat nun nicht geklappt …

    • Birte

      Er hat ja auch mal gesagt, es wird schon nicht gleich die Welt untergehen. Ob er diesen Satz jetzt bei seinen Besuchen in den Hochwassergebieten wiederholt? Vermutlich nicht, er war zu sehr damit beschäftigt, sich ins Bild zu rücken, damit Habeck nicht so gut zu sehen ist.
      Bayern hat übrigens 2018 massiv die Gelder für den Hochwasserschutz gestrichen…. nun geht er bei Habeck betteln.

      • Christian Wöhrl

        Und nicht zu vergessen, 2019 hat der Freistaat auch verfügt, dass es nach Naturkatastrophen keine Hilfsgelder aus Landesmitteln mehr gibt*: https://www.welt.de/regionales/bayern/article195930563/Naturkatastrophen-Staatsregierung-zahlt-ab-Juli-nicht-mehr.html – man wundert sich schon, mit welcher Selbstverständlichkeit er umgekehrt in Berlin die Hand aufhält. Oder besser: Man wundert sich nicht, denn der Maggus ist einfach ein Populist aus dem Lehrbuch.
        *Nachtrag 5.6.: Inzwischen seien, las ich irgendwo, nun doch „100 Millionen +X“ aus Landesmitteln bewilligt worden, vielleicht hat doch jemand gemerkt, dass alles andere unanständig wäre?

        • Birte

          Man wundert sich leider nicht mehr… auch nicht über seinen Satz, das habe ja nun keiner ahnen können. Äh doch, aber der einzige, der im mal in dem Laden Paroli bietet, ist Ruprecht Polenz von der CDU

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