Digital,  Randbemerkungen

Nicht schön, aber selten (und nützlich)

Wie neulich bereits erwähnt, musste ich mal wieder ein biss­chen was am Setup meines Renn­rads / Leicht-Touren­rads ändern, weil mir die Bergauf-Gänge im Deister und Vogels­berg so gar nicht mehr reichen wollten (man wird halt nicht jünger …). Und dabei war ich sehr froh, mich vor rund 30 Jahren, als ich das Rad erst­mals habe aufbauen lassen, gegen die damals schon verfüg­baren zwar komfor­tablen Brems-/Schalt­griffe und für die altmodi­schen Unter­rohr-Hebel entschieden zu haben. Denn dadurch kann man nahezu beliebig impro­visieren, hat sehr viel weniger Austausch-Kosten, und auch ein Laie wie ich kann so eine Simpel-Schal­tung selbst durch­tauschen und einstellen.

Nur schöner ist das Radl bei dieser Aktion nicht geworden, aber damit war zu rechnen:

Die hintere Schaltung eines Fahrrads mit sehr langem SchaltWerk und einer knall-roten Schaltzug-AußenHülle in ansonsten schwarzer Umgebung.

Ich hasse die Optik solcher Long-cage-Schalt­werke: Ein klas­sisches Rennrad-Modell ist nur halb so lang und viel eleganter. Aber das kann halt kein 36er Pizza­blech Ritzel ansteuern …

Am Tret­lager sieht’s auch eigen­willig aus jetzt: Zu dem äußeren klassischen 42er Blatt habe ich mich für ein 30er in puber­tärer Krawall-Optik entschieden, das zudem eigent­lich nur für Einfach-Garni­turen gedacht ist – denn alle regu­lären Innen­blätter für diesen Loch­kreis, die ich finden konnte, waren mindes­tens zwei Zähne größer, und für bergauf gilt vorn nun mal kleiner = besser. Streng genommen stimmt auch der Abstand zwischen den Ketten­blättern nicht für opti­male Schalt-Perfor­mance, aber hey, die Kette wandert von einem Blatt zum andern und wieder zurück, mehr erwarte ich gar nicht.

TretLager eines Fahrrads mit zwei KettenBlättern, die von ihrer Optik her offensichtlich nicht dieselbe Marke sind, weil sie sehr unterschiedlich verziert sind.
HinterRad und TretLager eines RennRads, aber mit einer MTB-Schaltung, die auf den leichtesten BergGang gestellt ist und eine keil-förmige KettenLinie hat, wie sie bei RennRädern normal nicht vorkommt.

Argh, eine Ketten­linie wie beim MTB, wie sieht das denn aus … Aber mit 30:36 bzw. 0,83:1 sollte ich jetzt, zumin­dest auf Asphalt, die aller­meisten Stei­gungen wieder fahren können, statt zu schieben. (Zumal ich dank der großen Ritzel das kleine Ketten­blatt auch seltener brauchen werde als bisher – gut im Hinblick auf Verschleiß.)

Oh, apropos Unter­rohr-Schalt­hebel: Vorher hatte ich einen indexierten für die Acht­fach-Kassette, der für die schma­lere 10er nicht mehr passte. Habe also ein univer­selles Paar mit Friktions­mechanik (die Älteren erinnern sich: Gänge suchen nach Gefühl) erworben, aber weil der für vorn nach wie vor funktio­niert, erst mal nur den rechten ausge­tauscht. – Nun kenne ich Menschen, denen allein der Gedanke, zwei verschie­dene Hebel am Rad zu haben, körper­liche Schmerzen bereiten würde; aber für mich ist das nur ein weiteres char­mantes Element der Indi­vidua­lisierung 🙂

Das UnterRohr eines schwarzen RennRads mit altmodischen SchaltHebeln. Die beiden haben unterschiedliche Form und auch unterschiedliche Ornamente, sind also offensichtlich nicht ein Paar.

2 Comments

    • Christian Wöhrl

      Nein, da schleift nix: Das Schaltwerk hat starke Federspannung nach hinten und legt sich ggfs. fast waagerecht. Außerdem überlappen sich die Übersetzungen zum Teil, so dass manche klein-kleine Kombi sich auch groß-groß erreichen lässt, und das nehm ich dann lieber, denn es verschleißt weniger.

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